Vor der #UEFA #euro2024 noch so:

"Wir haben hier eine erhöhte Terrorgefahr, aber wir tun alles, was möglich ist, bla.. Die Polizei ist gut aufgestellt, bla.. "

Letzten Samstag dann während des Achtelfinales DE-DK klettert ein Typ unter und auf dem Stadiondach in Dortmund herum. Vermummt mit einer Sturmhaube und einem großen Rucksack dabei!
Wie der überhaupt ins Stadion und anschließend aufs Dach kam, ist unklar. Die Polizei dazu: "Das Sicherheitskonzept rund um Einlass, Kontrollen und Sicherheit im Stadion ist Sache der DFB Euro Gmbh". Aha. Und was sagt die GmbH dazu? Nichts.

Der Typ darf dann die gesamte zweite Halbzeit auf und unter dem Dach herumturnen. Polizei dazu: "Wir haben den Mann lückenlos beobachtet“ [..] "Mit Drohnen unter und über dem Dach, mit einem Hubschrauber und auf anderen Wegen. Wir hatten eine fortlaufende Gefährdungsbewertung.“ Der Zugriff sei daher so schnell wie möglich, aber ohne gefährliche Hektik erfolgt.

Moneyquote des WDR: Laut Polizei hatte zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Menschen im Stadion bestanden. Wie genau die Beamten schon kurz nach der Entdeckung des Kletterers zu dieser Einschätzung gekommen sind, ist nicht bekannt.

Die WAZ berichtet auch sehr interessant: Die Art, wie sich der Mann bewegte und wohin, was er tat und was nicht – das alles sei in die Bewertung der Lage eingeflossen. Eine Terrorwarnung war nicht bekannt. Das alles (und noch mehr, das der Polizeisprecher nicht verraten will) ließ die Polizei sicher sein: Der Mann stellte keine Gefahr für die 60.000 Menschen im Stadion dar.

Weiter: Das Wetter sei auch einer der Gründe gewesen, warum die Polizei so behutsam mit dem Zugriff war, so Sziesze. „Wir müssen ja auch auf unsere eigenen Leute achten.“ Regen, rutschige Oberflächen, Wind – und dann noch eine Dachneigung von bis zu 37 Grad: Das habe es nicht nur für den Roofer lebensgefährlich gemacht, sondern auch fürs SEK.

Letztlich: Wie der Mann aussah wussten die Einsatzkräfte bis zum Zugriff allerdings nicht – er war mit einer Sturmhaube vermummt. Ein Abgleich mit Bildern anderer polizeibekannter Roofer war also nicht möglich. Ebenso unklar sei der Inhalt des Rucksacks gewesen, so Sziesze: Erst bei der Festnahme fand die Polizei die Kameraausrüstung.


Ich fasse mal zusammen: Während der Halbzeit eines EM-Achtelfinales wird unter dem Stadiondach ein Typ mit Sturmhaube und großem Rucksack entdeckt. Die Polizei lässt ihn eine Dreiviertelstunde dort herumklettern, kann ihn nicht identifizieren und weiß nicht, was in seinem Rucksack ist. Sie greifen nicht ein, weil das für die SEK-Leute zu gefährlich wäre, sondern beobachten und bewerten die Lage. Außerdem war eine Terrorwarnung "nicht bekannt". WTF?! o_0

Die Polizei will sich aus taktischen Gründen nicht zu Details äußern, die UEFA will sich zu ihrem Sicherheitskonzept gar nicht äußern. Was wäre wohl passiert, wenn der Typ seinen Rucksack in die hunderte Fußballfans unter sich hätte fallen lassen?
Ich nenne das mal 'Versagen auf ganzer Linie' plus Ausreden.

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