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...Mit der Markteinführung von Antigen-Schnelltests und Impfstoffen konnte der in der Zwischenzeit an den Staat übergegangene Versorgungsauftrag wieder weitgehend an die Bürger:innen zurückverwiesen werden. Heute ist implizit selbst schuld, wer am Virus stirbt, sei es aus Dummheit oder körperlicher Schwäche. Einschränkungen der Marktfreiheit gibt es seither nur noch in dem Maße, in dem das nach wie vor nicht ganz zu kontrollierende Virus öffentliche Institutionen mit dem Zusammenbruch bedroht.

Die Freiheit also, die Querdenker:innen romantisieren und für die sie rebellieren, ist die Rückkehr des alten Zwangs zur autonomen Selbstfürsorge. Dabei ist es der Staat, der mit seinem juristischen Reglement die Enteignung der Menschen von ihren Lebensmitteln erst produziert, um sie dann auf seinen »freien« Markt der Selbstbehauptung zu zwingen. Das nehmen Querdenker:innen jedoch als Naturgesetz hin, nicht als menschengemacht.

In dieser autonomen, überdies männlich codierten Selbstfürsorge erscheinen andere Menschen vor allem als Instrument für das eigene Vorankommen. Als soziale Wesen sind Menschen aber auf Zärtlichkeit, Bindung und gegenseitigen Schutz zum Überleben angewiesen, erst recht in der Pandemie. Eine Tatsache, die lästig ist, wenn man Freiheit nur als wechselseitige Instrumentalisierung, als »Zwang zur Freiheit« kennt.

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