https://nitter.eu/joeranDE/status/1516824488452706304#m

Banal und folgenschwer: Wir digitalisieren zuerst das, was sich am einfachsten digitalisieren lässt, und nicht etwa das, was am sinnvollsten wäre. Für die #Schule heißt das konkret: (Thread)
* Für das Lernen ist es einfacher, sich kurze Erklärvideos anzuschauen als eigene Mitschriften in Form von datenbank-basierten, sozial vernetzten, auf Hypertext basierenden Strukturen zu führen.
* Für das Lehren ist es einfacher, frontale Inputs und bunte Quizaufgaben zu digitalisieren als kollaboratives Projektlernen.
* Für das Lernmanagement-System ist es einfacher, Lernen in Kurslogik mit Anfang und Ende abzubilden, als personalisiertes Lernen mit unterschiedlichen Zielen zu unterstützen.
* Für Schulträger ist es einfacher, in digitale Wandtafeln zu investieren als in Fortbildung und #Schulentwicklung.
* Für die #Schulpolitik ist es einfacher, die digitale Optimierung der vorhandenen Schule zu versprechen, als groß angelegte Umbrüche der Art und Weise, wie wir Schule verstehen.
* Die Folgen sind so einfach wie massiv: Wir erleben in den Schulen eine #Digitalisierung, in der bunte Quizaufgaben, Belehrungsvideos, Onlinekurse und digitale Wandtafeln häufiger vorkommen als kollaborative Projekte, personalisiertes Lernen und breit angelegte Schulentwicklung.

Mehr dazu im Text „Die Digitalisierung der Schule – wer gestaltet welche Veränderung?“ für die Zeitschrift SchulVerwaltung. https://www.joeran.de/die-digitalisierung-der-schule-als-doppelter-genitiv/

Das ist Deutschland hier.
Hier wird #Bildung gefälligst verwaltet und nicht gestaltet.

#fubar
#Clusterfuck

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