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Die Nachfahren der letzten deutschen Feudalherrscher können froh sein, dass ihre Vorfahren nicht flächendeckend enteignet wurden. Statt Besitzansprüchen stünde ihnen Demut gut zu Gesicht. Andererseits hat eine Republik, deren Selbsthass so weit geht, dass kaum eine Stadt ohne Hohenzollernplatz auskommt und die im Herzen der Hauptstadt das preußische Stadtschloss wiedererrichtet, vielleicht auch nichts anderes verdient. Dass die Verhandlungen nicht weitergeführt werden, ist zu begrüßen, ist jedoch nur der kritischen Arbeit von Journalisten und Wissenschaftlern zu verdanken – wieder einmal hat sich die Republik zum Jagen tragen lassen.
Doch warum nicht endlich die Tabula rasa nachholen, die 1918 verhindert wurde? Streichung aller auf den Adel verweisenden Namensbestandteile, Verbot aller Adelsvereine, Umbenennung aller nach Adligen benannten Straßen und Plätze, so diese sich nicht positiv durch humanistische Taten hervorgetan haben (ein bisschen Kulturförderung tut es da nicht), Musealisierung des Reiterstandbilds von Friedrichs II., das Unter den Linden in Berlin steht, und natürlich vor allem: Enteignung aller Besitztümer, deren Bestand auf die Feudalherrschaft zurückzuführen ist. Das wäre angemessen.
- Hohenzollern: Kein Staat, kein Geld (von Leander F. Badura) https://www.freitag.de/autoren/lfb/der-staat-vs-die-hohenzollern-warum-wurde-da-ueberhaupt-verhandelt