#photo, #foto, #gimp #gmic #bildbearbeitung, #photomanipulation, #bildmanipulation, #manipulation-de-photos, #image-editing, #retouche-d-image, #myphotos, #art #experimental #mywork #24-01-2022

#kunst #diskurs #befreiung

Wie kann ich davon reden, darauf hinarbeiten etc., dass etwas besser wird, wenn ich keine Form des Besserwerdens kenne oder benennen kann, in die ich diese Verbesserungen einordnen kann. Wenn Fortschritt durch die kapitalistische Ersetzung gesellschaftlichen durch technischen Fortschritt und durch die kolonialistische Zerstörung kolonisierter Welt (ja des ganzen Planeten) im Namen einer europäischen Idee von Fortschritt so kompromittiert haben, dass er zumindest unter seinem althergebrachten Namen nicht mehr taugt und generell jede geschichtsphilosophische Perspektive kontaminiert scheint. Schon seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, der Shoah und der Atombombe, ist dies ein bekanntes und drängendes Problem. Einem Festhalten an undialektischen primitiven Fortschrittsvorstellungen (die man ja in verschiedenen Modernismen immer wieder antreffen konnte) ist in der Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts ein – meist nicht unqueerer – Surrealismus im weitesten Sinne entgegengetreten. Dieser Queer-Surrealismus im weitesten Sinne störte die einsinnige potenzielle Gewalt des Fortschrittsbegriffs, indem er zu einen erweiterten, über Ökonomie und Organisation hinausgehenden Vorstellung von Verbesserung beitrug, die sich nicht auf einen pragmatischen Nutzen leicht runterbrechen ließ, dazu beitrug zu schnelle gewaltsame Verwirklichung zu verzögern und andere körperliche, seelische, ästhetische Bezirke zu eröffnen (oder auch zu rehabilitieren). Dieser Surrealismus ist immer wieder ein anderer, wird immer wieder von anderen beigetragen und heftet sich, wenn er gut ist, störend solidarisch an eine zu simple politische Befreiung.

  • aus "Die romantischen Strohfeuer löschen?! Mit dem coolen Öl der Cancel-Culture?!" von Diedrich Diederichsen

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