Amazon macht sich jetzt selber kaputt ...

Erlebnis des Tages: Amazon-Paketbote klingelt an der Tür. Er streckt mir ein Handy entgegen. Darauf ein Formular auf Kyrillisch mit einem Eingabefeld. Anleitung vom Lieferanten besteht aus den Worten "Amazon Passwort" (kein Verb, kein Bitte). Ich hielt das für den frechsten Phishing-Versuch in meiner Karriere.

Stellt sich heraus: ab einem bestimmten Wert sendet Amazon jetzt Einmal-Passworte an den Kunden, die man bei Lieferung eingeben muss. Das ist damit der Bote das nicht klaut und behauptet "ausgeliefert".

Um das Passwort zu sehen muss man in das Paket-Tracking schauen oder die Dutzenden von Emails lesen, mit denen Amazon mich dichtballert (die werden automatisch wegsortiert).

Weder der Bote noch der telefonisch zugeschaltete Dispatcher sprachen hinreichend gut Deutsch um es zu erklären. Das es beim Boten nur für ein "Amazon-Passwort" reicht, kann ich fast noch verstehen.Aber warum gibt man bei Einführung eines neuen Prozesses dem kein Merkblatt für Kunden mit. Gehen die davon aus, dass die Kunden das nicht lesen können.

Irritierend war, dass die Dispatcherin von Einmal-Passwort sprach, was für mich der Authenticator-Code ist, mit dem ich meinen Login bei Amazon abgesichert habe.

Statt die Kunden mit solchen relevanten Infos zu füttern kriegt man Popups zu Black Friday oder Cyber Monday, was ich als irrelevant empfinde.

Auf meine Beschwerde über die Art und Weise wie das eingeführt wird, ruft mich eine radebrechend deutsch sprechende Frau mit beschissener Audio-Qualität aus London an und will mir sagen, wo ich das Passwort finde. Ich sage, dass ich das weiß und das es mir um die Art und Weise des Vorgehens geht und das weder Bote noch Dispatcher mir das hatten sagen können. Daraufhin fängt der Sermon von vorne an ...

Ja, ich denke auch, das System wird unter seiner eigenen Last zusammenbrechen.

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