So, ich bin wieder frei. Gestern habe ich meine Gleitzeit bei der Arbeit ausgenutzt, bin vormittags Laufen gewesen (12km, nicht die üblichen 20, um wieder rein zu kommen, war auch die richtige Entscheidung), war einkaufen, habe mir beim Foodtruck einen leckeren Burger geholt und war danach zum Elterngespräch in der Schule. Und Zack, man fühlt es wieder. Es ist unglaublich, wie bei mir gerade das Wohlbefinden wieder steigt. Mir ging es ja nicht wirklich schlecht. Aber jetzt geht es mir deutlich besser. Quarantäne ist schon nicht so mega geil, das kann ich euch sagen. Aber ich merke auch, dass ich noch etwas Zeit brauche, um mit allem klar zu kommen, dass ich nicht sofort wieder tausend Treffen haben will.
Überhaupt war die psychische Situation besonderrs. Ich will nicht sagen, dass es mir psychisch nicht gut gegangen wäre. Aber ich war in den zwei Wochen einfach ein anderer Mensch. Ich saß in meinem Zimmer, habe mich von allem isoliert, wusste, ich habe das todbringende Virus in mir. Und darauf wollte ich erst einmal mit mir selbst klar kommen. Parallel musste ich Treffen absagen, Dinge organisieren, weiter arbeiten. Und das hat mir einfach keinen Spaß gemacht. Ich hatte einfach mal so richtig keinen Bock drauf. Ich musste eine Schulung online geben - keinen Bock drauf. Mutter hat jeden Tag angerufen und wollte mich trösten - keinen Bock drauf. So verlief das. Am liebsten wollte ich wirklich nur alleine sein. Und jetzt merke ich, dass ich erst wieder in den Modus kommen muss, dass ich mein Zimmer auch wieder verlassen kann. Aber das kommt schon noch.