#reachout

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#Rassismus #Berlin #Opfer-Beratungsstelle #ReachOut #Meldestelle #BerlinerRegister

Der ganz alltägliche Rassismus in #Berlin:

»Das Erschütternde dieser Welt und unserer Zeit nicht zu verdrängen, muss trotzdem jeden Tag aufs Neue gelingen. Nach rassistischen Ausfällen einer Jugendgruppe gegen ein achtjähriges Mädchen, ihre zehnjährige Schwester und ihren ghanaischen Vater im mecklenburgischen Grevesmühlen fordert Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) einen neuen ›Aufstand der Anständigen‹ und weist darauf hin: ›Jeder Zeuge einer rassistischen Tat, der schweigt; jeder, der weghört, wenn Hetzparolen gebrüllt werden, macht sich mitschuldig.‹ Die beiden in Deutschland geborenen Geschwister sollen von einer 20-köpfigen Gruppe bedrängt worden sein, ihr Vater wurde nach Angaben der Polizei rassistisch beleidigt und verletzt.

Auch in Berlin häufen sich rassistische Angriffe und Beleidigungen gegen Minderjährige. Laut der Opfer-Beratungsstelle ›Reach Out‹ war im vergangenen Jahr jedes achte Opfer rassistisch motivierter Gewalt noch nicht erwachsen. Im Jahresbericht der Organisation heißt es dazu: ›Mindestens 450 Menschen wurden verletzt, massiv bedroht, gejagt und bespuckt. Unter den Opfern sind 34 Kinder und 25 Jugendliche.‹

Die Meldestelle ›Berliner Register‹ listet Vorfälle eindrücklich auf – eine Auswahl:
›In der Ansbacher Straße wurde eine Frau mit ihrem Baby angegriffen. Als die Mutter mit dem Kinderwagen auf dem Weg zu einem Arzttermin war, wurde das Baby von einer Seniorin bespuckt und an der Schulter getroffen. Auch die Mutter des Kindes wurde von der Seniorin beleidigt.‹ (4.6., Schöneberg-Nord)

›Auf einem Supermarktparkplatz in der Lipschitzallee in Neukölln-Gropiusstadt wurde eine Frau und ihr Kind von einem Mann aus rassistischer Motivation angegriffen. Als die beiden Betroffenen zu ihrem geparkten Auto gingen, erschien dort ein Mann und beleidigte sie rassistisch. Anschließend begab sich der Mann in einen nahegelegenen Hauseingang und kehrte mit einem Messer in der Hand zurück. Damit stach er durch die Maschen des Zaunes in Richtung des Kindes. Das Kind blieb dabei unverletzt.‹ (26.4., Gropiusstadt)

›Ein Paar, das mit zwei zweijährigen Kindern in einem Kinderwagen unterwegs war, wurde in der Crellestraße von einem Paar angegriffen. Die Frau spuckte die beiden Babys an, während der Mann, der sie begleitete, rassistische Bemerkungen über die Hautfarbe des Paares und der Babys machte und die vier verbal beleidigte.‹ (22.2., Schöneberg-Süd)

›Ein Mann warf plötzlich eine leere Bierflasche über die Straße in Richtung einer muslimischen Frau, die mit ihren beiden Kindern auf dem Weg zur Schule war. Das eine Kind wurde am Bein getroffen und weinte. Der Mann beschimpfte die Familie außerdem rassistisch. Die Familie wollte keine Anzeige erstatten.‹ (14.2., Wilhelmstadt)«

via Tagesspiegel Checkpoint