DIK: Muslime in Deutschland – deutsche Muslime
Impulsvortrag Aydın Süers, stellv. Vorsitzender der Alhambra Gesellschaft, gehalten am 29. November 2018 auf der Auftaktveranstaltung der Deutschen Islam Konferenz (DIK) in Berlin
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Eindeutige Antworten auf diese und viele andere Fragen sind noch lange nicht in Sicht – vielleicht aber auch nicht wirklich erstrebenswert. Vielleicht ist es ja gerade dieser Konflikt, dieser innermuslimische Streit, der den Islam in Deutschland heute auszeichnen sollte: eine offene Debatte darüber, was es eigentlich heißt, eine Muslimin oder ein Muslim in Deutschland zu sein.
Wichtig ist aber, dass die Entscheidungen über muslimische Anliegen in Deutschland tatsächlich auch von Musliminnen und Muslimen hier in Deutschland getroffen werden. Nicht per Dekret aus Ankara oder unter dem Deckmantel einer sogenannten Diasporapolitik. Diaspora ist zu Ende. Wir leben nicht in der Fremde. Deutschland ist für uns Musliminnen und Muslime Heimat geworden.
Bei allem Streit und allen inhaltlichen Differenzen dürfen wir jedoch eines nicht tun: wir dürfen nicht, wie es häufig geschieht, die muslimische Bevölkerung in sogenannte gute und schlechte Muslime unterteilen. Nicht, indem wir Andersdenkende z.B. über regierungsnahe türkische Medien schlichtweg diffamieren und verleumden. Aber auch nicht in Form einer sogenannten Islamkritik, die die Bezeichnung Kritik gar nicht verdient, zumal sie allzu undifferenziert und banal daherkommt. Vielmehr gilt es, die muslimischen Stimmen und Ausdrucksformen in diesem Land in ihrer Vielfalt zu erkennen und auch anzuerkennen und – egal, wo und wie man sich selbst positioniert – Musliminnen und Muslime eben nicht pauschal über einen Kamm zu scheren.
https://alhambra-gesellschaft.de/2018/11/dik-muslime-in-deutschland-deutsche-muslime/
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