@Fediventskalender group Türchen 20
#fediventskalender2022
Weihnachten im Erzgebirge
Viele von euch kennen dieses "Ding" - einen Schwibbogen. Dieser steht bei uns in einem Zimmer. Aber wisst ihr auch was er bedeutet ?
Die auf dem Bogen aufgesetzten Lichter waren Ausdruck der Sehnsucht der Bergleute nach Tageslicht, das sie vor allem in den Wintermonaten oft über Wochen nicht zu Gesicht bekamen; zum Arbeitsbeginn am frühen Morgen war es noch dunkel, und nach dem Ende der Schicht am Abend war die Sonne bereits untergegangen. Die Motive im Bogen spiegeln den Alltag der Bergleute und ihrer Familien wider. Eines der bekanntesten Motive zeigt neben verschiedenen kleineren Symbolen zwei Bergleute, die ein Wappen mit den sächsischen Kurschwertern tragen, einen Schnitzer und eine Klöpplerin und verkörpert damit drei der Haupterwerbsquellen der erzgebirgischen Landbevölkerung des 18. und 19. Jahrhunderts. Weitere Varianten sind christliche Motive aus der Weihnachtsgeschichte oder der Wald und dessen Tiere. Ein weiteres bekanntes Motiv ist die Kirche des für seine Volkskunst bekannten Erzgebirgsdorfes Seiffen. Die Darstellung des Sündenfalls und der Vertreibung Adams und Evas aus dem Garten Eden, die sich durchweg auf den ältesten erhaltenen Schwibbögen des 18. Jahrhunderts findet, ist inzwischen nicht mehr gebräuchlich. Der 24. Dezember war der liturgische Gedenktag Adams und Evas im Kirchenjahr.
Mit dem beleuchteten Schwibbogen im Fenster war eine weitere Symbolik verbunden: das Licht des Schwibbogens sollte den Bergleuten den sicheren Weg zurück ins Heim weisen.
Deshalb wünsche ich euch eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit.