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Weibliche Sexualität: Auf der Suche nach der Klitoris - Spektrum der Wissenschaft

Spätestens durch die Darstellungen des niederländischen Arztes Reinier De Graaf (1641-1673) war die Anatomie der Klitoris gut bekannt. Mitte des 19. Jahrhunderts veröffentlichte der deutsche Anatom Georg Ludwig Kobelt (1894-1857) schließlich eine derart präzise Darstellung des Organs, dass Fachleute bis heute davon schwärmen. »Diese anatomischen Zeichnungen können weiterhin uneingeschränkt verwendet werden«, sagt Daniel Haag-Wackernagel. Schon Kobelt erkannte, dass die Klitoris eine hohe Nervendichte aufweist und daher wichtig für die Entstehung sexueller Erregung sein muss – im Gegensatz zur Vagina, in der er vergleichsweise wenige Nerven fand.

Doch die Erkenntnisse stießen auf gesellschaftlichen Widerstand. Masturbation galt im 19. Jahrhundert zunehmend als unnatürlich und stand im Verdacht, Krankheiten wie Pocken und psychische Leiden auszulösen. Der britische Gynäkologe Isaac Brown Baker (1811-1873) propagierte die Entfernung der Klitoriseichel unter anderem bei Hysterie und Epilepsie. Nachrichten vom angeblichen Erfolg seiner Behandlungsmethode verbreiteten sich bis in die USA, wo Brown Nachahmer fand.

Wie so immer ist viel Wissen verloren gegangen.

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