#nativeindian

nebeltier@diasp.org

“…Verstehst du, ich habe mich verändert, und bevor diese Veränderung mit mir passierte, mußte ich dauernd Entscheidungen treffen; mußte alle Größen gegeneinander abwägen, Vor- und Nachteile; Situationen mussten überdacht werden - ob es mit Geld zu tun hatte oder mit Jobs.
Dieser ganze Zirkus. Die meiste Zeit und Energie verbrauchte ich nur mit dem Versuch zu Entscheidungen zu kommen; mit dem Versuch zu entscheiden, was ich tun sollte, alles auszudiskutieren, zu zerstückeln, es mit anderen Leuten und in meinen eigenen Kopf durchzupauken.
Meine Güte, was für ein brutaler, nervtötender Vorgang!
Heute dagegen komme ich nur noch auf diesen Trip, wemm ich vergesse, daß ich all das ja wissen kann.
Heute vertraue ich auf meine Gefühle. Der Fluß meiner Gefühle - das, was ich Energie nenne - wird mich immer dahin tragen, wo ich gerade sein muß, wird mich in all das einbeziehen, was dort gerade passiert.
Um immer am richtigen Ort zu sein, um zu wissen, statt nur herumzuraten, brauche ich nichts weiter zu tun, als mich diesem Fluß zu überlassen.
Wenn ich das vergesse, dann fangen die Spannungen und Angstgefühle an, die Anstrengung, sich dem Fluß der Energie zu widersetzen. Und dann weiß ich: Du bist ja schon wieder dabei, es zu tun statt einfach zu sein.
So lerne ich immer besser, mir meinen Weg durch den Tag zu erfühlen, statt ihn mit Berechnungen festzulegen. Und ich kriege mit, daß Sachen, die einfach so passieren, fast immer viel besser sind, als etwas, was ich vielleicht geplant hätte.
Das soll nun nicht heißen, daß ich meinen Kopf nicht mehr gebrauche; es bedeutet nur, daß mein Kopf langsam lernt, meine Gefühle zu unterstützen, statt sie zu unterdrücken.”
Wilfred Pelletier / Ted Poole - “Frei wie ein Baum”, 1973

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