#noself

steffimania@diasp.de

#noself Freiheit ist, wenn wir uns mit nichts identifizieren und erkennen, dass es keinen Jemand gibt. Niemand, der etwas ist, oder etwas sein müsste. Schon gar nicht jemand besonderes. Wenn wir erkennen, dass wir kein Leben “haben”, sondern Leben sind.

Es ist wirklich die absolute Freiheit zu erkennen, dass es niemanden gibt, der etwas tun könnte und dass also so ist, wie es eben ist.

steffimania@diasp.de

#noself
Wie werden Wunsch und Widerwillen untersucht?

So können wir Wunsch und Widerwillen untersuchen – Schritt für Schritt.

Um Wunsch und Widerwillen zu untersuchen arbeiten wir mit einem grundsätzlichen Problem. Es sollte ein Thema sein, das zuverlässig Reaktionen triggert.

Wir fühlen die Empfindungen, die mit dem Thema verbunden sind, halten uns an ihnen fest, versuchen dem Sog zu reagieren zu widerstehen und uns nicht mitreißen zu lassen. So öffnet sich eine Lücke, als würde etwas auseinander gezogen werden.

Die Lücke ist kein angenehmer Ort. Die Empfindungen können sehr unangenehm sein. Doch mit der Zeit lernen wir sie auszuhalten. Wenn wir für eine Weile stabil in der Lücke bleiben können, beginnen wir mit der Suche nach dem Auslöser der Reaktionen. Denn dieser muss sich irgenwo hier in diesem Spannungsfeld befinden. Wenn wir lange genug suchen, bemerken wir, dass hier nichts ist, was die Reaktion in Gang setzen könnte. Es keinen Grund gibt zu reagieren.

So ist diese Untersuchung alles andere als intellektuelle Theorie oder Reflexion. Es ist kein Nachdenken über das Thema erforderlich. Wir wollen nicht zu einem logischen Schluss gelangen, wir wollen es mit eigenen Augen sehen.

Diese Suche werden wir anhand verschiedener Themen mehrmals wiederholen. Denn Wunsch und Widerwillen werden von Thema zu Thema, von Durchgang zu Durchgang immer mehr geschwächt, bis irgendwann keine Reaktionen mehr auftauchen.
Wunsch und Widerwillen untersuchen
Schritt für Schritt Anleitung

Das Thema finden

Manchmal ist es ganz leicht das Thema zu identifizieren, was uns am meisten beschäftigt, worüber wir uns immer wieder aufregen, was uns aus der Fassung bringt, uns an uns selbst zweifeln lässt, uns traurig macht, uns aus der Bahn wirft.

Es kann aber auch etwas länger dauern und dann ist es so, als grabe man sich von der Oberfläche immer tiefer in den eigenen Abgrund.

Wir können also sofort mit dem großen Lebensthema arbeiten, oder – falls wir uns darüber nicht im Klaren sind – zunächst all die kleinen Alltagsprobleme für die Untersuchung benutzen und uns langsam vorarbeiten.

Was ist es, was fehlt? Was ist es, was es besser nicht gäbe? Was sollte so nicht sein? Was würde, wenn es sich ändern würde, einen tiefgreifenden Unterschied bewirken?

Am Ende ist es doch so, dass alles ans Licht kommt, kommen muss, kommen will. Jedes verdrängte Gefühl, jede schmerzhafte Erinnerung, alles drängt an die Oberfläche, ins Licht und möchte angesehen werden.

Es ist am einfachsten mit einer konkreten Situation zu arbeiten. Eine, an die wir uns lebhaft erinnern können.

Das Thema ansehen

Was ist passiert? Wie reagieren wir?

Wenn wir das Thema gefunden haben, schauen wir es uns genau an. Wir beschreiben das Problem, das wir gerne loswerden möchten. Am besten am Beispiel einer realen Situation, in der wir typischerweise ärgerlich, wütend, ängstlich oder traurig werden.

Wir erzählen die Situation so, als würden wir einer guten Freundin oder dem besten Freund davon berichten.

Was ist passiert? Wer hat was zu wem gesagt? Wer hat was gemacht? Was konnten wir sehen, hören, fühlen? Welche Gefühle waren da? Welche Gedanken?

Unsere Wünsche formulieren

Der nächste Schritt ist, dass wir uns ausmalen, wie die Situation hätte sein sollen. Wie hätte sie ablaufen müssen, damit wir nicht hätten ärgerlich, wütend, ängstlich oder traurig werden müssen? Dass wir zufrieden sein könnten? Was hätte anders sein sollen? Was hätte der/die andere tun oder sagen sollen? Was hätten wir tun oder sagen können? Wie wären wir mit der Situation lieber umgegangen? Was hätte eine dritte Person beobachten können, die zufällig dabei gewesen wäre. Entweder bei uns oder bei einem anderen.

Hierbei sollten wir so präzise wie möglich sein.

Wichtig ist, dass wir uns darauf konzentrieren, was wir uns wünschen. Meistens wissen wir sehr schnell, was wir nicht wollen – und konzentrieren uns darauf. Das triggert die Reaktion. Oder wir fokussieren uns darauf, was andere nicht gesagt oder getan haben. Das führt zu endlosen Gedanken.

Wenn wir uns aber darauf konzentrieren, was wir uns wünschen – aber nicht bekommen haben – arbeiten wir direkt mit einer Tatsache. Die Tatsache, dass wir etwas suchen, was nicht eintritt.

Wir nehmen diese Tatsache, bilden daraus einen Satz und verneinen ihn.

Beispiele:

Ich bleibe nicht ruhig im Umgang mit meinem Partner.

Ich habe keine Frau, die mich liebt und mir Geborgenheit gibt.

Mein Mann äußert seine Wünsche nicht klar.

Mit dem Satz arbeiten

Wenn der Satz gefunden ist, gehen wir so vor:

Wir stellen uns die Situation vor. Sprechen den Satz am besten laut aus. Beobachten ob und welche Körperempfindungen dabei auftauchen, ob es eine Reaktion daraufhin gibt und wie sie sich anfühlt.

Zu jeder Situation gehört ein spürbares Gefühl, oder mehrere Gefühle. Es ist der Körper, der das Leben erfährt. Ein Gefühl ist eine Körperempfindung + Name. Vielleicht ein Druck, ein Stechen, ein Zittern, ein Kribbeln, das Gefühl von Enge oder Weite. Es fühlt sich vielleicht so an, als würde etwas weh tun.

Primäre Körperempfindungen sind das erste was spürbar ist, bevor Gedanken, Geschichten, Handlungen und weitere Gefühle auftreten.

Reaktion ist alles, was uns von den primären Körperempfindungen wegbringt, was sie überdeckt. Es können andere Körperempfindungen sein, Gedanken oder Handlungen.

Erstmal beobachten wir nur. Wir untersuchen noch nichts. Lassen die Körperemfindungen wie sie sind. Machen sie nicht größer oder kleiner, analysieren sie nicht. Es ist nicht wichtig herauszufinden woher sie kommen, warum sie da sind, wie sie entstanden sind. Sie sind einfach eine gegebene Tatsache.

Welche Reaktionen tauchen auf? Welche Gedanken, Geschichten, Handlungen entstehen nach den ersten Körperempfindungen und überdecken sie?

So versuchen wir herauszuarbeiten, was die primären Empfindungen sind, die mit dem Thema zusammenhängen – und was die Reaktionen sind. Denn dazwischen befindet sich die Lücke. Und um hier arbeiten zu können, müssen wir sie erst einmal finden. Das ist manchmal gar nicht so leicht.

Damit sich der Satz nicht abnutzt, machen wir diese Übung immer nur kurz. Vielleicht 4 bis 5 Mal am Tag für 10 Minuten.

In der Lücke sein

Sobald die Lücke gefunden ist, versuchen wir hier zu verweilen. Für einen Augenblick, ein paar Sekunden, dann Minuten.

Wir bleiben bei den Körperempfindungen, spüren sie. Wie fühlen sie sich an? Sind sie unangenehm? Unerträglich? So sehr, dass wir versuchen sie so schnell wie möglich loszuwerden? Dass wir unbedingt etwas unternehmen müssen, damit sie weggehen?

Doch diesem Drang müssen wir widerstehen, um in der Lücke zu bleiben.

Den Mechanismus beschreiben

Hier in der Lücke müsste nun der Auslöser für die Reaktionen zu finden sein.

Was ist es, was die primären Körperempfindungen und die Reaktion miteinander verbindet? Es muss doch irgendetwas geben, was die Tatsache entgegennimmt und verändern will.

Was ist dieser Mechanismus, durch den die Reaktionen entstehen? Wie könnte er aussehen? Ist es ein Knopf? Eine Verdrahtung? Ein Programm?

Was ist der Grund für die Reaktion? Was ist die Erklärung?

„Ich bleibe nicht ruhig im Umgang mit meinem Partner“. Und es fühlt sich so an, als würde es eine feste Verdrahtung zu den dann folgenden Reaktionen geben.

„Ich habe keine Frau, die mich liebt und mir Geborgenheit gibt“. Und es scheint dann ein Programm zu starten, das die Reaktionen auslöst.

Es ist wichtig zu wissen, wonach wir in der Lücke eigentlich suchen wollen. Daher sollten wir den Mechanismus beschreiben können, eine Vorstellung von ihm haben.

Den Mechanismus suchen

Wenn wir es schaffen für ein paar Minuten stabil in der Lücke zu bleiben, die Empfindungen nicht zu stark sind, dass sie uns ablenken und ohne in die Reaktion zu rutschen, können wir mit der Suche nach dem Mechanismus anfangen.

Wir schauen danach wie nach dem Ich. Wenn es den Mechanismus, den Knopf, die Verdrahtung, das Programm wirklich gibt, dann müsste es – wie die Körperempfindungen und die Reaktionen – zu erfahren, zu spüren sein.

Einfach beobachten, was abläuft. Nach einer Weile wird es so sein, dass wir den Ablauf in Zeitlupe ansehen können, oder wie unter einem Mikroskop. Als könnten wir die Zeit verlangsamen.

Wo ist der Knopf? Wie sieht er aus? Wo und wann startet das Programm? Wie fühlt sich die Verdrahtung an? Es geht darum ihn wirklich zu erfahren. Konzepte oder Worte helfen hier nicht.

Es kann helfen, den Satz immer mal wieder zu sagen.
Zusammenfassung: Wie werden Wunsch und Widerwillen (Desire and Ill Will) untersucht

Als erstes suchen wir uns einen ruhigen Ort, wo wir für eine Weile ungestört sind. Es kann helfen zunächst zur Ruhe zu kommen. Eine kleine Mediation, ein paar Mal tief atmen…

Den Satz sagen, um sich an die Situation zu erinnern.
Die Körperempfindungen spüren, dabei bleiben. Sie fühlen, ohne sie zu analysieren.
Dem Sog zu reagieren widerstehen
Den Mechanismus suchen
Sobald Reaktionen auftreten – abbrechen

Diese Übung drei bis vier Mal am Tag für maximal 15 Minuten wiederholen.

Wunsch und Widerwillen sind die tiefgreifendsten Fesseln. Es sind die Annahmen wir hätten den Hang nach angenehmen Empfindungen und den Hang, alle unangenehmen Empfindungen vermeiden zu wollen.

steffimania@diasp.de

#noself
Zweifelsucht: Die zweite Fessel

Die zweite der 10 Fesseln ist die Annahme wir hätten die Fähigkeit die Wahrheit zu bezweifeln.

Wir können die Wahrheit abwehren.

Ihr ausweichen.

Sie nicht wahr sein lassen.

Buddha nannte die zweite Fessel Vicikicchā – Skeptischer Zweifel oder Zweifelsucht.

Er beschrieb es als einen Mangel an Vertrauen zum Buddha und seinen Lehren, insbesondere den vier edlen Wahrheiten. Wir haben das Verlangen zu unterscheiden und zu überdenken: Wir zweifeln.

Mehr zu Buddhas Lehre auf der Seite Erleuchtung erleben von Alfred Dutz.

Die zweite Fessel wird nicht direkt untersucht, denn die ersten drei Fessel stützen sie gegenseitig: Die Annahme es gäbe das Selbst.
Zweifelsucht

Wie schaffen wir es eigentlich die Wahrheit über uns und die Welt zu kennen, sie aber nicht anzuerkennen?

In der Zweifelsucht der zweiten Fessel können wir sehr gut beobachten, wie wir das Selbst verteidigen, wenn es um die Frage geht, ob wir das sind, was wir glauben zu sein.

Auf dem Weg durch die vorherigen Fesseln haben wir uns einige überzeugende Erklärungen dafür zurechtgelegt, dass wir einzigartige Wesen sind, die getrennt von allem anderen existieren. Und wir glauben fest daran. Unerschütterlich. Es wird als Tatsache angesehen und nicht mehr in Frage gestellt.

Weil wir uns klar distanzieren, uns abgrenzen können: Durch unsere Rituale, unsere Vorlieben und Abneigungen haben wir eine ganz einzigartige Art entwickelt durch unser Leben zu gehen. Wir sind individuell, unabhängig, frei.

Wir wissen genau, was „die Realität“ ist und sehen uns als autonome Protagonisten.
Die zweite Fessel

Die zweite Fessel ist die Annahme, wir hätten die Fähigkeit die Wahrheit abweisen zu können. Durch die angenommene Fähigkeit des Zweifelns sind wir in der Lage der Wahrheit auszuweichen. Sie abzulehnen. Ihr zu widerstehen. Sie zu übersehen oder über sie hinweg zu sehen. Wir halten die Wahrheit auf Abstand. Lassen nicht zu, dass sie weiter vordringen kann.

Wir hegen einen skeptischen Zweifel an den Lehren Buddhas. Erfahren wir die Wahrheit, zum Beispiel von einem spirituellen Lehrer, lehnen wir sie ab. Zweifeln das Gehörte an. Sind skeptisch. Haben Bedenken. Belächeln. Bestreiten. Intervenieren. Wiegeln ab. Argwöhnen. Wenden uns etwas anderem zu. Deshalb schaffen wir es, die Wahrheit über uns und die Welt zu kennen, sie aber nicht anzuerkennen.

Wir haben eine dicke Trotz-Mauer aufgetürmt. Auf der anderen Seite lauert die Wahrheit, aber wir lassen sie nicht rein.

Dieser Abwehrmechanismus funktioniert gut. Immer, wenn das Leben uns zeigt, dass wir uns irren könnten in Bezug auf uns und die Welt, finden wir für jede Annahme, die wir haben eine logische Erklärung.

Dies führt direkt zur ersten Fessel, wo wir eine Linie ziehen:

| Das bin ich | Das bin ich nicht |

Die zweite Fessel fällt gemeinsam mit der ersten und dritten Fessel weg. Wenn wir erkennen, dass es das Selbst nicht gibt. Dann ist auch keine Mauer, kein Abwehrmechanismus mehr nötig, der uns uns vor der Wahrheit schützt.

Buddha erklärte, dass es 10 Annahmen oder 10 Fesseln gibt, die dem Erwachen im Weg stehen. Wenn du wissen möchtest, welche das sind, lies hier weiter: Durch die 10 Fesseln zum Erwachen. https://steffimania.de/10-fesseln/

steffimania@diasp.de

#noself Die Annahme, es gäbe das Selbst ist die erste der 10 Daseinsfesseln.

Die erste Fessel ist die überzeugendste von allen: Es ist die Annahme, dass es ein Selbst gibt, das wir haben oder sind (Ich Illusion)

Es trägt unseren Namen.

Es stellt uns dar.

Es erlebt, handelt, kontrolliert.

steffimania@diasp.de

#noself

Im Jetzt sein

Frage

Wie kann ich mehr im Jetzt sein? Ich versuche wirklich im Jetzt zu sein, aber irgendwann merke ich, dass ich in meinen Gedanken woanders bin. Was könnte ich tun? Gibt es Techniken, die mir dabei helfen mehr im Jetzt sein zu können?

Antwort

Was ist es, das vom Jetzt getrennt ist? Das mal im Jetzt sein kann und mal nicht. Das sich in das Jetzt hinein und aus dem Jetzt heraus bewegen kann?

Wer will im Jetzt sein?

Gibt es ein Ich, eine Entität, die sich in das Jetzt hinein und aus ihm heraus bewegt? Wer ist im Jetzt, verlässt aber manchmal den gegenwärtigen Moment und geht an einen anderen Ort, in eine andere Zeit?

An welchen anderen Ort? In welche anderen Zeit?

Gibt es jetzt eine andere Zeit und einen anderen Ort als hier?

Höre mal für einen Moment auf zu lesen und versuche alles, um das Jetzt zu verlassen!

Gehe nur für den Bruchteil einer Sekunde in die Vergangenheit. Kannst du das?

Nein?

Try harder!

Glaubst du immer noch, dass du lernen musst, im Jetzt zu sein?

Wenn du glaubst, nicht im Jetzt zu sein, wo bist du dann?

Wie schaffst du es diesen Augenblick zu verlassen? Siehst du, dass dies absolut unmöglich ist? Bist du nicht immer Hier und Jetzt?

Wenn Gedanken über die Vergangenheit oder die Zukunft auftauchen, verlässt du dann das Jetzt und reist durch Zeit und Raum? Was ist denn dieses Ich, das so mächtig ist, dass es das Jetzt verlassen kann?

Ist das nicht nur die Erfindung deiner Fantasie?

Ist der Gedanke an die Vergangenheit nicht gerade jetzt? Ist die Zukunft nicht ein gegenwärtig erscheinender Gedanke?

Kannst du erfassen, dass es unmöglich ist, nicht im Jetzt zu sein?

Es ist nicht möglich, irgendwo anders als Hier und Jetzt zu sein. Unmöglich.

Egal worum es in der Gedankengeschichte geht: Dieser Moment, das Jetzt, ist alles, was es gibt.

Oder gibt es etwas anderes als diesen gegenwärtigen Moment? Wie kannst du das wissen?

Gibt es Jetzt eine andere Zeit und einen anderen Ort als diesen? Kannst du dies finden?

Im Jetzt sein, wenn du an morgen denkst

Wenn du jetzt an Morgen denkst, hat dieses Morgen keine Realität außerhalb der Gedanken an morgen. Und die Gedanken an morgen erscheinen jetzt.

Morgen passiert jetzt – denn alles, was es bis morgen gibt, sind die Gedanken an morgen.

Gestern passiert jetzt – denn alles, was es von gestern gibt, sind die jetzt erscheinenden Gedanken an gestern.

Es ist unmöglich jetzt nicht hier zu sein. Denn nochmal: Jetzt ist alles was es gibt. Außerhalb von Jetzt gibt es nichts. Keine andere Zeit. Keinen anderen Ort. Du glaubst das immer noch nicht? Dann geh und sie nach!

Wer bist du im Jetzt sein?

Aber selbst zu sagen, dass es unmöglich ist, jetzt nicht hier zu sein, ist so ne Sache.

Denn gibt es jetzt etwas anderes als das, was jetzt ist? Hat die jetzige Erfahrung einzelne Teile? Ein vom Rest des Jetzt getrenntes Ich? Dich?

Oder ist dieses vom Jetzt getrennte Ich auch nur eine Geschichte? Bist du etwas, das von dem, was jetzt ist, getrennt ist? Du bist immer jetzt und hier.

Du kannst nicht nicht jetzt und hier sein. Und es gibt nichts anderes als das, was jetzt und hier ist. Jetzt und hier ist alles was es gibt.

Was glaubst du also, in dem Moment zu sein, in dem du denkst, dass du lernen müsstest, im Jetzt zu sein?

https://steffimania.de/im-jetzt-sein/

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#noself Die Annahme, es gäbe das Selbst ist die erste der 10 Daseinsfesseln.

Die erste Fessel ist die überzeugendste von allen: Es ist die Annahme, dass es ein Selbst gibt, das wir haben oder sind (Ich Illusion)

Es trägt unseren Namen.

Es stellt uns dar.

Es erlebt, handelt, kontrolliert.

Das Selbst: Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst

Buddha nannte die erste Fessel sakkaya-ditthi – Persönlichkeitsglaube.

Der Persönlichkeitsglaube ist die Vorstellung Körper, Geist und Bewusstsein wären unser Selbst (Ich oder Seele) oder würden zum Selbst gehören.

Die 5 Daseinsgruppen Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, sowie das daraus resultierende Bewusstsein nennt Buddha die Khandhas.

Sie lassen uns ein vermeintliches Ich erfahren. Und wenn wir uns mit den 5 Khandhas identifizieren entsteht die Vorstellung des Selbst.

Es ist die Vorstellung von Ich und Mein in der Welt.

Mehr zu Buddhas Lehre auf der Seite Erleuchtung erleben von Dr. Alfred Weil.

Das Selbst: Wahr und real?

Unsere Augen sind weit geöffnet, und wir sehen die Realität völlig klar. Dies ist so offensichtlich, dass es sich jenseits aller denkbaren Zweifel befindet. Doch es ist unwahr. Unser Sehvermögen ist derart von emotionalem Treibgut der Selbstheit verdunkelt, dass das, was wir die nackte Realität nennen, in Wahrheit nur ein schwacher Schein ist, den wir durch fest verschlossene Augenlider wahrnehmen, gerade genug Licht, das zu uns durchdringt, um die innere Traumlandschaft wahrnehmen zu können.

Auf der Suche nach Wahrheit, Gott, Bedeutung, Überbewusstsein, Vereinigung mit Gott, Glückseligkeit, Erlösung oder welchen spirituellen Zipfel auch immer wir nachjagen mögen, ist das Selbst niemals selbst einer kritischen Überprüfung ausgesetzt. Wir gehen einfach davon aus, dass wir so wären, wie wir denken, dass wir sind, und dass die Realität so wäre, wie wir meinen, dass sie ist, und machen uns von dort aus auf den Weg. Wir akzeptieren diese Tatsachen als feststehend und gewiss und bewegen uns von diesem Punkt aus weiter. Damit ist der grundlegende Fehler, aus dem sich alle übrigen ableiten, bereits begangen und dagegen gefeit, entdeckt und berichtigt zu werden. Welches Wachstum, welche Entwicklung ist möglich, wenn wir nie entdecken, dass wir in einem gläsernen Sarg liegen und die “Realität” wie Kaufhausmusik in uns eingespeist wird?

Jed McKenna

Alle anderen 9 Fessel führen zu der Annahme, dass dieses Selbst wahr und real ist.

Es beginnt mit der 8. Fesseln. Hier entsteht der Glaube: Ich existiere!

Die Annahme, dass es mich “hier drinnen” und die Welt “da draußen” gibt. Es wird eine Linie gezogen und festgelegt: Das bin ich! Das bin ich nicht!

Ab hier wird alles als Beweis dafür genommen, dass es das Selbst gibt.

Schon beim Heben des Arms wird angenommen, dass das Selbst (Ich) dies verursacht und ausführt. Ja sogar, dass der Arm zum Selbst (mir) gehört.

Wir schlussfolgern, dass all die Gedanken, Handlungen und alles, was sonst so im Erleben erscheint, jemandem gehören muss – oder jemand sein muss.

In der 7. Fessel entsteht zum Beispiel die Annahme, dass Wahrnehmung real ist. Wir gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass hinter allem jemand steht, der wahrnimmt. Der für die Wahrnehmung verantwortlich ist und sie auf das lenkt, was wir wahrnehmen. So wird die Wahrnehmung als Beweis für unsere Existenz genommen: Hier sind wir – die Wahrnehmenden – dort das Wahrgenommene.

Das Selbst erforschen mit Selbsterforschung

Zu sehen, dass es das Selbst (mich) nicht gibt, ist genauso einfach, wie den Arm zu heben und nach dem Selbst (mir) zu suchen, das dies geschehen lässt.

Dabei ist es wichtig zu begreifen, dass diese Übung kein Konzept ist. Es geht nicht darum darüber nachzudenken, dass es das Selbst nicht geben kann, weil… Vielmehr nutzen wir für die Suche nach dem Selbst die Fähigkeit unser Erleben einfach zu beobachten (Selbsterforschung) – in ganz alltäglichen Erfahrungen.

Wenn wir den Arm heben, schauen wir einfach nach: Wer oder was genau hebt den Arm? Was ist der Beweis dafür, dass es das Selbst (Ich) ist?

Genauso machen wir es, wenn ein Gedanke erscheint. Wir schauen nach dem Selbst (mir), das den Gedanken hat, nach demjenigen, dem der Gedanke erscheint – statt einfach nur zu vermuten, dass ich das bin.

Ja, wir könnten annehmen, dass es das Selbst gibt, aber wir werden es nie wirklich finden!

Das Selbst wird enttarnt: Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst

Wenn wir dies klar sehen, wird die erste Fessel fallen und das Selbst wird als Illusion, Interpretation, Annahme und gedankliche Schlussfolgerung enttarnt.

Wir sehen auch, dass die Wahrheit sich immer direkt vor unserer Nase befunden hat: Es ist niemand da!

Da es das Selbst nie gab, gibt es kein Selbst, das stirbt. Es gibt auch kein neues Selbst, das nun diesen Platz einnimmt.

Wir sehen jetzt mit eigenen Augen, was Buddha uns die ganze Zeit sagen wollte.

Und wir fühlen uns befreit von der Last des Selbst, auf das wir immerzu eingegangen sind. Und dessen Aufrechterhaltung unendlich viel Zeit und Energie erfordert hat.

steffimania@diasp.de

#noself Wenn die Fessel fällt gibt es einen deutlichen Shift und 110%ige Klarheit – so klar wie klar ist, dass Gras grün ist. Denn auch wenn es nichts Sicheres gibt, worauf wir uns verlassen können – ob es das Ich tatsächlich gibt oder nicht kann tatsächlich sicher gesehen werden.

steffimania@diasp.de

I have no name
I am as the fresh breeze of the mountains
I have no shelter
I am as the wandering waters
I have no sanctuary, like the dark gods
Nor am I in the shadow of deep temples
I have no sacred books
Nor am I well-seasoned in tradition
I am not in the incense
Mounting on the high altars
Nor in the pomp of ceremonies
I am neither in the graven image
Nor in the rich chant of a melodious voice
I am not bound by theories
Nor corrupted by beliefs
I am not held in the bondage of religions
Nor in the pious agony of their priests
I am not entrapped by philosophies
Nor held in the power of their sects
I am neither low nor high
I am the worshipper and the worshipped
I am free
My song is the song of the river
Calling for the open seas
Wandering, wandering
I am Life.

J. Krishnamurti
#noself #anatta @steffimania.de