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....In einer Talkshow des kasachischen Mediums ZonaKZ diskutierten der Moderator Wladislaw Jurizin und der Energiemarktanalyst Sergej Smirnow genau diese Frage. Wasserstoff als Energieträger habe viele Vorteile, räumte der Energie-Experte Smirnow eingangs ein. Einer der größten Vorteile sei, dass er viel Energie liefere. Die Herstellung von grünem Wasserstoff verbrauche jedoch zu viel Wasser und Energie, weshalb weltweit nur zwei Prozent des Wasserstoffs auf diese Weise gewonnen würden. Vor diesem Hintergrund entspreche das europäische Vorhaben, die Produktionsmenge des grünen Wasserstoffs allein in Kasachstan um zwanzig Prozent zu erhöhen, nicht den kasachischen Produktions- und Umweltbedingungen. Eine Tonne grünen Wasserstoffs brauche zudem 18 Tonnen Süßwasser. Weil das Werk aber in Mangghystau, im Westen des Landes stehen solle, müsse dafür das Wasser des Kaspischen Meeres verwendet und erst aufwendig entsalzen werden. Für den Entsalzungsprozess müsse ein Teil der Energie, die in dem benachbarten Windpark entstehen soll, aufgewendet werden. Der andere Teil würde unmittelbar für die Elektrolyse gebraucht. Vor diesem Hintergrund werde schnell klar, dass das Projekt nicht nur aufwendig und teuer sein würde, sondern auch umweltschädlich. Der Meeresspiegel des Kaspischen Meeres sinke ohnehin, und riesige Windkraftanlagen würden nicht nur die Landschaft verschandeln, sondern auch den Lebensraum zahlreicher Tiere und Vögel bedrohen.

„Wenn wir annehmen, dass Politiker, die mit solchen Vorschlägen hierherkommen, keine Idioten sind, und zugleich diese wahnsinnigen Zahlen und Fakten sehen – wie können wir dann erklären, warum sie diese Vorschläge trotzdem unterbreiten und warum unsere Beamten darauf eingehen“, warf der Moderator ein. Kasachstan habe schon so vieles versprochen, lachte der Analyst. Man habe Europa mit kasachischem Honig und Kumys fluten wollen und China mit 60.000 Tonnen Fleisch eindecken – umgesetzt worden sei davon natürlich nichts. Für das Megaprojekt am Kaspischen Meer sieht Smirnow eine ganz ähnliche Zukunft voraus. Die Motivation der europäischen Seite erklärt sich der Experte damit, dass die EU Russland „eins auswischen“ wolle, also das Signal senden, dass man auf russische Energie nicht angewiesen sei. Damit die Verbraucher in Europa aber in den Genuss des in Kasachstan produzierten grünen Wasserstoffs kämen, müsste dieses dort erst einmal ankommen. Wenn man sich vergegenwärtige, unter welchen Bedingungen grüner Wasserstoff transportiert werden müsste, werde einem klar, dass das kaum umsetzbar sei.
- Baerbocks absurde Pläne für grünen Wasserstoff aus Kasachstan
https://www.hintergrund.de/kurzmeldung/baerbocks-absurde-plaene-fuer-gruenen-wasserstoff-aus-kasachstan/