Zwar wird in der Bundesrepublik etliches unternommen, um diese Gefahren zu entschärfen. Die gerichtliche Kontrolldichte polizeilicher Maßnahmen ist hoch, die deutsche Polizeiausbildung gilt als eine der besten weltweit, die #Diversität unter den neu eingestellten Polizeibeamten nimmt zu. Trotzdem bleiben neuralgische Punkte: Rechtswidrige Taten sind weit verbreitet, die Ressourcen der #Polizei hingegen eng begrenzt. Dies erfordert rigorose Selektionsstrategien. Jeder Polizeibeamte steht beständig vor der Frage, welchen Verdachtsmomenten er nachgehen und welche er stillschweigend übersehen soll.
Das in der Polizeihochschule Gelehrte hilft ihm dabei nur begrenzt. Mindestens ebenso wichtig ist die auf seinem Revier praktizierte „cop culture“, also die Summe der kollektiv geteilten Einstellungen, Erfahrungen und Handlungsmuster. Sie scheinen es nahezulegen, dass, wie der Rechtsanwalt Benjamin Derin und der Kriminologe Tobias Singelnstein es in ihrem Buch „Die Polizei – Helfer, Gegner, Staatsgewalt. Inspektion einer mächtigen Organisation“ (Econ Verlag, Berlin 2022. 438 S., geb., 24,99 €) formulieren, „beispielsweise weiße Menschen weniger bedrohlich sind als Schwarze, #Frauen weniger gefährlich als Männer oder autochthone Deutsche weniger straffällig als Menschen mit Migrationshintergrund“.
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