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"Das enge Nadelöhr des Asylrechts wird der Vielfalt der Realitäten in Westafrika nicht gerecht. Ein junger Mann im Nigerdelta in Nigeria, der sich nach Europa aufmacht, weil seine Familie von einer gebrochenen Ölpipeline betroffen ist und deren Land total verschmutzt wurde, gilt hier als Wirtschaftsflüchtling. Ein Journalist des Lokalradios, der über diesen Fall berichtet und dann Ärger mit der staatlichen Justiz bekommt, könnte hingegen wegen politischer Verfolgung Asyl beantragen. Es handelt sich auch um eine Art Klassenfrage. Wer gut ausgebildet ist und öffentlich an exponierter Stelle Ärger mit den Behörden bekommt, fällt unter das sehr eng geführte europäische Asylrecht. Andere werden abgewiesen."

"Wenn Europa Fluchtursachen bekämpfen möchte, ist das lediglich ein Lippenbekenntnis. Auf der einen Seite heißt es, man wolle Afrika helfen, sich zu entwickeln. Auf der anderen Seite gehen genau die Praktiken weiter, die dazu führen, dass diese Länder keine Chance haben, ökonomisch auf eigene Beine zu kommen. Es besteht kein Wille, Konsequenzen aus der Geschichte zu ziehen. Am Ende ist die europäische Fluchtursachenbekämpfung eine Nebenstraße der Außenwirtschaftspolitik Europas, die nur ihre eigenen Interessen bedient."

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