Früher Morgen: Dämmerung, die stark genug über die Dächer scheint, um Küche und Flur zu fluten, aufzuheizen und alle Rituale des erwachenden Tages in dunklere Zimmer zurückzudrängen. Wahrnehmung noch beschränkt auf ein schmales, enges Fenster, hinter dem sich plötzlich die ganze Welt versammelt, und alles, was vor dem Wochenende unsortiert blieb, gleichzeitig nach Aufmerksamkeit verlangt. Zwei besonders laute Vögel diskutieren in den Bäumen vor dem Haus, ohne dabei sichtbar zu werden. Unten schlägt eine Haustür, hinter der Wand klappert Geschirr, ein Wecker singt Standardmelodien in die Höfe. Erster Kaffee. Erste holprige Notizen. Stimme üben im Gespräch mit einem gestrigen Ich und dem Versuch, gewisse Entscheidungen zu verstehen. Ohne großen Erfolg, freilich, aber zumindest auch ohne merklichen Schaden. Habt es mild heute!
2