#politik #bauernproteste #ampel

Hier eine andere Position zu den Bauernprotesten wie die landläufig Übliche. Statt froh zu sein, dass die Streichorgie der Regierenden zumindest ausgebremst wird, seinen manche dann doch lieber die verschiedenen Protestbewegungen hierzulande (wie #letztegeneration und Landwirt:innen) gegeneinander auszuspielen. Das so etwas dann auch noch von jenen kommt die wortlos unsolidarisch mit Sozialleistungempfänger:innen und prekär Beschäftigten die Angriffe auf ein gesichertes Existenzminimum geschehen lassen spricht Bände

Die Kohle zum Stopfen des Haushaltslochs muss von jenen geholt werden, die mehr als genug davon haben. Das sind nicht die Bauern und Bäuerinnen!!!

Power to the Bauer

Mobile Bauern: Rechte Vereinnahmungsversuche, Basisgewerkschaft FAU unterstützt Proteste

Wut und Frust: Bauern mobilisieren weiter bundesweit für die Aktionswoche ab 8. Januar. Gegen die Streichliste der Ampelkoalition, oder anders ausgedrückt: für den Erhalt von »Agrardiesel« und Kfz-Steuerbefreiung, sprich das »grüne Nummernschild«. Auch im hohen Norden. »Bei uns ist kräftiger Wellengang, die Mobilisierung enorm«, so Kirsten Hess vom Bauernverband Schleswig-Holstein am Donnerstag im jW-Gespräch. In zahlreichen Landkreisen werden Kolonnenfahrten mit Schleppern stattfinden. Der Wegfall der Agrarhilfen sei eine reine Steuererhöhung, »die besonders die Betriebe trifft, die mit weniger Pflanzenschutzmitteln auskommen wollen«, weiß Hess. Denn die müssten mit ihren Zugmaschinen häufiger über den Acker fahren, zum Pflügen, zum Striegeln, zum Hacken. »Das will die Politik, helfen will sie nicht.«

Klar, die Holzhammermethode des Bundeskabinetts gegen Landwirte müsse unterbleiben, allein deshalb seien die Bauernproteste gerechtfertigt, sagte der Vorsitzende des Landesverbands Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Ottmar Ilchmann, gleichentags jW. Er wünsche sich aber eine »differenziertere Diskussion in einer weniger aufgeheizten Stimmung«. Dann könnten bestimmte Agrarsubventionen samt zu niedrigen Erzeugerpreisen jeweils auf den Prüfstand. Weil: Der klimaneutrale Umbau der Landwirtschaft müsse weitergehen.

Was Bauernaktivisten ferner beschäftigt: Vereinnahmungsversuche des Aufruhrs von rechts. »Wir distanzieren uns eindeutig von jeglicher Form von Rassismus und Menschenfeindlichkeit«, erklärte die AbL-Jugendorganisation am Mittwoch auf ihrem Instagram-Account. Das sieht Agrarblogger Bernhard Barkmann genauso. Mit Berufskollegen hat er eine Banneraktion für anstehende Kundgebungen und Demozüge initiiert – Motto: »Landwirtschaft ist bunt, nicht braun«. Die Initiatoren wollen Rechten und Reaktionären sprichwörtlich nicht das Feld überlassen, öffentlich Präsenz zeigen, betonte Barkmann gegenüber jW.

Und nicht zuletzt engagiert sich die Initiative »Grüne Gewerke« der Basisgewerkschaft Freie Arbeiterunion (FAU). Die bäuerlichen Gewerkschafter kritisieren in einem am Dienstag verbreiteten Statement den Versuch der Ampel, »Krisenkosten auf die Landwirtschaftsbranche abzuwälzen«. Sie fordern alle basisorientierten, linken Kräfte auf, sich mit der Lage der Bauern samt Arbeitsbedingungen zu beschäftigen – »und ihre Proteste zu unterstützen«. Fest steht, Renitenz zeigt Wirkung. Am Donnerstag nachmittag vermeldete dpa: Die Ampel nimmt ihre Streichliste zurück. Teilweise zumindest.
- von Oliver Rast
https://www.jungewelt.de/artikel/466504.power-to-the-bauer-mobile-bauern-rechte-vereinnahmungsversuche-basisgewerkschaft-fau-unterst%C3%BCtzt-proteste.html

MehR:
»Den Zorn kann man verstehen« -Geplante Streichung von Agrarsubventionen betrifft alle Landwirte. »Trittbrettfahrer« bei Bauernprotest. Ein Gespräch mit Willi Kremer-Schillings https://www.jungewelt.de/artikel/466257.power-to-the-bauer-den-zorn-kann-man-verstehen.html

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