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Wahlkampfhilfe des Tages: Friedrich Merz

  • von Kristian Stemmler

Der Wahlkampf der Union werde schon noch Fahrt aufnehmen, prophezeite CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet in Bild am Sonntag. Ob er damit seinen früheren Konkurrenten im Rennen um die Kandidatur, Exfraktionschef Friedrich Merz, gemeint hat, ist zweifelhaft. Der Reaktionär aus dem Sauerland brachte den Wahlkampf jedenfalls am Wochenende auf seine eigene Art in Schwung – mit einem auf Focus online und Twitter publizierten Beitrag, der so auch auf dem rassistischen Onlineportal Politically Incorrect hätte stehen können. In AfD-Diktion zitiert Merz darin alle bürgerlichen Angstphantasien vor einer grünen »Ökodiktatur«.

Ein von Bündnis 90/Die Grünen geplantes »Einwanderungministerium« habe das Ziel, schreibt er, »möglichst viele Einwanderer unabhängig von ihrer Integrationsfähigkeit nach Deutschland einzuladen«. Auch solle die »Gendersprache uns allen aufgezwungen« und das Land »überzogen werden mit einer neuen Dimension von Förderprogrammen, Verhaltensregeln, Mindestpreisen – und natürlich weiteren Steuern und Abgaben«. Diese hanebüchenen Sätze brachten Merz bei Twitter den Hashtag #Merzluegt ein. Grünen-Vertreter bezeichneten die Aussagen als »bodenlos« und »an den Haaren herbeigezogen«.

Auf dem rechten Flügel der Union herrschte dagegen helle Freude über die Ausfälle des Wirtschaftsministers in spe. Christian von Stetten, Chef des Parlamentskreises Mittelstand, sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, »es wäre gut, wenn Friedrich Merz eine stärkere Rolle im Wahlkampf übernehmen würde«. Ähnliches gab der Hamburger CDU-Vorsitzende Christoph Ploß von sich. Das Kalkül dürfte klar sein: Merz und sein Bruder im Geiste, der Thüringer CDU-Direktkandidat Hans-Georg Maaßen, sammeln rechts die Stimmen ein, die Laschet links liegenlässt.

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