Tja. Das passiert, wenn man den zweiten Schritt vor dem ersten macht...
E-Mobilität ohne Infrastruktur ist ein Problem. Das kommt davon, wenn man Physik ignoriert. Und wenn Betriebswirtschaft und Politik einen höheren Stellenwert hat als Fachleute aus der Elektrizitätsbranche. Das Problem zeigt sich inzwischen schon klar in Ländern, welche schon eher auf E-Mobilität gesetzt haben. Das vorhandene Stromnetz ist ein Flaschenhals, welcher mal nicht eben mal gerade so aufgebohrt werden kann. Ich sehe es schon kommen, demnächst hat jeder Haushalt auch noch Pufferbatterien im Keller. Was in Mietshäusern schnell zum Problem werden kann. Die Probleme sind alle lösbar, aber das braucht Zeit... viel Zeit. Und der Klimawandel wartet nicht. Von daher wären kurzfristige Eingriffe zielführender. Zum Beispiel durch sinnvoll ausgebauten ÖPNV den Individualverkehr zu verringern. Homeoffice auszubauen. Die Logistik anzupassen. Diese Dinge sind schneller wuppbar als "mal so eben" das Stromnetz zu verstärken. Zum Vergleich, man sieht schon jetzt, wie die Breitband-Glasfaser-Vernetzung stagniert. Und dann nochmal alles Aufbuddeln für Nieder- und Mittelspannungsebene? Nicht zu vergessen die Oberleitungstrassen? Und dann wieder die Bürgerinitiativen, welche keine Hochspannungsmasten in der Nachbarschaft haben wollen. Oder Windräder, oder, oder...
Ich mache mir keine Illusionen, ich werde das alles nicht mehr erleben. Stattdessen wird es Mobilität nur noch für diejenigen geben, welche es sich leisten können. Wartet es ab...
https://www.golem.de/news/feldversuch-e-mobility-chaussee-so-schnell-bringen-e-autos-das-stromnetz-ans-limit-2112-161537.html
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