#politik #klassenfrage #linke-politik #literatur

Wenn man die Damen und Herren der Politik im Fernsehen sieht, hört man nie eine Kassiererin sagen: »Mir tun die Hände weh, weil ich den ganzen Tag Sachen von links nach rechts schiebe.« So ist die Realität. Und eine große politische Bewegung ist für mich ein Moment, in dem dieses Reale zum Vorschein kommt. [...] Die Menschen wollen sagen: »Ich leide«, weil sie in einer Situation des Leidens sind – was nicht bedeutet, dass sie nichts anderes sind als das. Niemand will bloß Opfer sein. Aber sagt man nun: »Ich leide unter der Klassengewalt, unter dem Kastensystem« oder sagt man: »Ich leide unter den Migranten, den Frauen und den Homosexuellen«? Und wenn die extremen Rechten die einzigen sind, die einen Raum bieten, in dem die Menschen das Gefühl haben, sagen zu können: »Ich leide«, dann werden sie in diese Richtung gehen. Denn wir alle suchen nach Wegen, auszudrücken, was wir durchleben, was wir sind und was wir fühlen.

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