Lernen geht auch anders
Dieses Spielen [...] ist wichtiger Bestandteil des Lernprozesses an einer Freien Schule. Denn nehmen wir mal das Monopoly-Spiel zum Beispiel. Fräulein Chaos musste die Regeln kennen lernen und sich daran halten. Sie lernte abzuwarten und es auszuhalten, wenn sie verlor. Sie lernte, sich mit anderen Kindern auf spezielle Regeln zu einigen, stärkte also ihre Sozialkompetenz. Sie lernte, mit Geld zu rechnen. Eindrucksvoll konnte ich den Wert dieses Lernens an Weihnachten bei uns zuhause erkennen. Mein Bruder spielte mit Fräulein Chaos Monopoly, er würfelte sich auf eine ihrer Straßen und sollte deshalb 5 Spielgeld-Euro Strafe an sie zahlen. Er hatte aber nur noch einen 3-Euro und einen 4-Euro-Schein. Ich sah ihm an, dass er überlegte, wie er ihr am besten klar machte, wieviel Rückgeld sie ihm geben sollte, doch während er noch zögerte, sagte Fräulein Chaos ohne großes Nachdenken: "Gib mir deine beiden Scheine, ich gebe dir einen 2er zurück." Sie hatte innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde 3+4=7 und 7-5=2 gerechnet und das zu einem Zeitpunkt im Schuljahr, an dem in einer normalen Grundschule die Kinder noch damit beschäftigt sind, die Zahlen "kennenzulernen". Mit großen Augen drehte sich mein Bruder zu mir um. Ich zuckte die Schultern und sagte nur, "Freie Schule, Mann, freie Schule."
Der Bericht einer Mutter über den Besuch einer Freien Schule: https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2018/05/freilernen-mein-kind-geht-in-eine-freie-demokratische-schule-wie-lernt-man-in-alternativschulen.html#more
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