[l] Infrastrukturapokalypse: Große Teile der Dresdner Carolabrücke sind in der Nacht in die Elbe gestürzt. Oh, und:

Im gesamten Stadtgebiet fällt momentan die Fernwärme aus.

Die Leitungen gingen über die Brücke.

Update: Die Tagesschau hat noch mehr Details:

Die dreigeteilte Carolabrücke wird seit 2019 saniert.

Schon im Vorfeld der Arbeiten war im Stadtrat immer wieder von Ermüdungserscheinungen am Bauwerk aus den 1970er Jahren die Rede. Der nun eingestürzte Teil sollte als letztes auf Vordermann gebracht werden, nachdem die Arbeiten an den beiden Autospuren abgeschlossen sind.

Und die Lokalpresse hat noch eine Punchline:

8.49 Uhr: Brücken-TÜV nannte Teilabschnitt der Brücke "nicht ausreichend" [...]

Demnach wurde der Zustand des sanierten, elbaufwärts liegenden Brückenzugs mit befriedigend (2,0-2,4) bewertet, die Mitte (von 2021) als ausreichend (2,5-2,9). Elbabwärts, also dort, wo sich das Unglück ereignete, erhielt der Zustand der Brücke die Bewertung "nicht ausreichend (3,0-3,4)".

Ja aber hör mal, das konnte ja niemand ahnen, dass die mit "nicht ausreichend" bewerteten Teile einstürzen könnten! Und man fragt sich ja auch, was für eine "Sanierung" die da machen, wenn das nach der Sanierung immer noch bloß die Note befriedigend kriegt.

Update: Ein Leser schreibt gerade, dass für das Wochenende Hochwasser zum Wochenende ansteht, und die im Wasser liegende Brücke da schnellstens raus muss, besser heute als morgen.

Keine Sorge. In Sachsen regiert die CDU.

Update: Das Money Quote war im Tagesschau-Artikel:

"Dass der Zustand im Brückenzug C so schlimm ist, dass es zum Einbruch gekommen ist, war nicht vorhersehbar. Man steckt in so einem Bauwerk halt nicht drin", sagte Holger Kalbe, Abteilungsleiter vom Straßen- und Tiefbauamt Dresden.

Was macht das Straßen und Tiefbauamt noch gleich beruflich? So eine formvollendete Bankrotterklärung hatten wir schon lange nicht mehr! Im Übrigen: Was dachte der denn, was "nicht ausreichend" bedeutet?

#fefebot #Infrastrukturapokalypse #cdu

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