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Fridays for Future kann keine Dialektik

[T]ragisch ist, dass die Bewegung es versäumt hat, ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Als eine weltumspannende Bewegung, die sich als antirassistisch, ausbeutungs- und systemkritisch versteht, wäre es ihre Verantwortung gewesen, für Dialektik in einer öffentlichen Debatte zu kämpfen, die diese Dialektik chronisch und schmerzlich vermissen lässt.

Es wäre ihre Verantwortung gewesen, jenseits der hoffnungslos polarisierten Lager eine differenzierte Perspektive anzubieten. Eine Perspektive, die das gegenwärtige und historische Leid beider Seiten anerkennt und Widersprüche zulässt.

Es ist richtig, dass sich die Bewegung Fridays for Future, die viel mehr als "nur" eine Umweltbewegung ist, positioniert. Aber eine Position zu finden, muss eben nicht heißen, unkritisch die Perspektive einer Seite zu übernehmen. Dieser Aufgabe ist die Bewegung nicht gerecht geworden.

Fridays for Future Deutschland hat damit seinen Platz am Diskussionstisch verloren. Es wird über die Bewegung geredet, nicht mit ihr. Dabei würde eine differenzierte Stimme gerade auch dem deutschen Diskurs guttun. Hier gehen die Reaktionen meist nicht über eine mehr formelle als inhaltliche Solidaritätsbekundung mit Israel hinaus.

#Klimareporter #FFF