#syrerinnen

stefanh@pod.geraspora.de

Liebe Spenderinnen und Spender, liebe Freundinnen und Freunde,

wieder diese Bilder von Familien auf der #Flucht. Dieses Mal im Libanon, wo die Menschen versuchen, sich vor dem #Krieg zwischen der #Terror-Miliz #Hisbollah und Israel in Sicherheit zu bringen. Unter ihnen sind auch die 1,5 Millionen #Syrerinnen und #Syrer, die vor Jahren vor dem #Bürgerkrieg in ihrer Heimat ins Nachbarland geflüchtet sind. Nun kehren zigtausende von ihnen aus Angst vor den Bombardements und Kämpfen notgedrungen nach Assads Syrien zurück, wo sie mittellos und oft als Verräter geächtet stranden. Andere machen sich in ihrer Verzweiflung nun doch auf den lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer nach Europa.

Genau vor diesem Weg konnten wir Rahaf und Marah bewahren. Die beiden jungen Frauen waren allein zurück geblieben, als ihre Eltern über den legalen #Familiennachzug zu ihren bereits in Deutschland lebenden Kindern reisen konnten. Für Rahaf und Marah war dieser Weg versperrt, weil sie zu dem Zeitpunkt bereits volljährig waren. Vor zwei bzw. drei Jahren konnten beide dann mithilfe der von den #Flüchtlingspaten vermittelten Verpflichtungserklärung sicher und legal zu ihrer Familie nach Deutschland kommen. Dank Ihrer/Eurer Unterstützung.

Inzwischen haben sich Rahaf und Marah hier sehr gut eingelebt und sind enge Freundinnen geworden. Gemeinsam mit anderen jungen Frauen aus unserem Verein besuchen sie täglich einen Deutschkurs, teilen Erfahrungen und tauschen sich aus.

Im Augenblick sind die jungen Frauen dabei, den Schritt ins Berufsleben in Angriff zu nehmen: Ein Minijob wäre eine gute Ergänzung zum täglichen Sprachkurs - zum deutsch Vertiefen und Geldverdienen. Marah würde gern in der Gastronomie arbeiten, um eine raschere Sprachpraxis zu bekommen. Ihr Traum ist es, später ein IT-Fach zu studieren und in der IT Firma ihres Bruders zu arbeiten. Rahaf würde gern in einem Kosmetikstudio erste Erfahrungen sammeln. Die ersten Bewerbungen laufen.

Auch Yazan und Baria sind seit drei Jahren hier. Beide hatten schon in Syrien ein Studium begonnen und konnten hier darauf aufbauen. Mit viel Engagement hat Baria ihren Bachelor in Betriebswirtschaft bestanden und bewirbt sich nun für einen Masterstudium an der Uni. Yazan schreibt gerade seine Masterarbeit und macht ein Praktikum in einer großen internationalen Unternehmensberatung, wo seine Arbeit sehr geschätzt wird. Beide werden ihren beruflichen Weg machen. Da sind wir ganz sicher. Und auch Rahaf und Marah sind auf dem besten Weg dorthin.

Sich als Geflüchtete so rasch wie möglich eine „Erwerbsbiographie" in Deutschland aufzubauen, ist heute wichtiger als je zuvor. Denn vor dem Hintergrund der aufgeheizten Debatte um #Asyl und Abschiebungen (auch nach Syrien) ist ein Arbeitsplatz nicht nur wichtig für die finanzielle Unabhängigkeit und das soziale Eingebundensein. Ein Job wird zunehmend existenziell für die Bleibechancen in Deutschland, die in der aktuellen Asyl-Debatte immer enger darauf reduziert wird, welchen „Nutzen" Eingewanderte unserem Land bringt.

Vor diesem Hintergrund sehen wir es gerade jetzt als eine unserer vordringlichen Aufgaben an, die Menschen, die über uns nach Deutschland gekommen sind, bei ihrer beruflichen Integration zu fördern. Dies wird ein zentraler Aspekt unserer zukünftigen Arbeit sein.

Unterstützen Sie uns weiterhin dabei! Nicht zuletzt, weil es vielleicht gut tut, angesichts sich ständig neu auftürmender Krisen nicht nur ohnmächtig zuzuschauen sondern wenigstens im Kleinen zu helfen.

Ihre / Eure
Katrin Albrecht, Tina Mede, Remo Klinger, Charlotte Dreyer
Flüchtlingspaten Syrien e.V.
https://www.fluechtlingspaten-syrien.de