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Religion macht Untertanen: Gott in der Geschichte

Wir wurden durch die Religionen dazu verführt, an Herrschaft und Obrigkeit zu glauben, weil ja auch Gott über uns herrscht, „mit seiner Gnade“ und „für unsere Sünden“? Die Ideologie der Schuld führt zur Schuld für unser Leben: Du hast zu schuften und zu zahlen. Es geht auch anders:

David Graeber arbeitete die Jahre 2007-2013 an der Goldsmiths University und war von 2013 bis zu seinem Tod Professor für Anthropologie an der London School of Economics.

Seine wichtigsten Bücher:

David Graeber, David Wengrow „Anfänge“: Eine neue Geschichte der Menschheit

Zur Kolonialzeit wurde von den gebildeten Missionaren, vor allem Jesuiten, ausführlich berichtet, dass die „neuen Völker“ so schwer zu missionieren und unterwerfen sind, weil sie es nicht gewöhnt sind, den Befehlen eines Anderen zu gehorchen. Spannend, was die Religionen mit ihrem „Herrn“ und den angedrohten Strafen mit uns gemacht haben:

Von den indigenen Völkern Amerikas und Kanadas wir berichtet, dass die Grundversorgung so wie so für alle gemeinsam war, Privatbesitz war eine Kleinigkeit für Geschenke, für Spiele, …

Wenn wir unsere dümmlichen Beiträge gegen das bedingungslose Grundeinkommen hören, „dann würde niemand mehr arbeiten“ und „wer soll das bezahlen?“ merken wir, dass das Selbstverständlichste, das Grundlegende zu Essen, zu Wohnen, inzwischen zu „Menschenrechten“ erklärt, zum Almosen verkommen ist, zur Justiz-Sache pervertiert, die das heilige Privat-Eigentum garantiert und religiöse Gemeinschafts-Mäntelchen herumwickelt.

Menschen haben immer die Wahl

https://www.fr.de/kultur/literatur/david-graeber-david-wengrow-anfaenge-menschen-haben-immer-die-wahl-91427851.html?cmp=defrss

David Graebers und David Wengrows Anfänge sind eine Revolution der Geschichtsschreibung: „Es war alles ganz anders. So erklären uns die beiden Autoren des 667 Seiten dicken Buches „Anfänge – Eine neue Geschichte der Menschheit“. David Graeber lehrte Anthropologie an der London School of Economics, war einer der Wortführer der Occupy-Wall- Street-Bewegung und seit seinem vor zehn Jahren erschienenen Weltbestseller „Schulden – Die ersten 5000 Jahre“ wohl der berühmteste bekennende Anarchist der Welt.

Im vergangenen September starb Graeber im Alter von 59 Jahren in Venedig. David Wengrow, geboren 1972, ist Professor für vergleichende Archäologie am University College London.“

Die Wahrheit aber ist, wie Graeber und Wengrow schreiben: „Erfunden wurde das Wort ‚Demokratie‘ wohl in Europa – und das auch nur um ein Haar, denn Griechenland war in der fraglichen Zeit Afrika und dem Nahen Osten kulturell viel näher als sagen wir zum Beispiel England –, doch es ist nahezu ausgeschlossen, vor dem 19. Jahrhundert auch nur einen einzigen Autor aufzuspüren, der nicht die Ansicht vertreten hätte, dass die Demokratie nichts anderes als eine schreckliche Regierungsform sei.“

David Graeber/David Wengrow: „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“. Aus dem Amerikanischen von Henning Dedekind, Helmut Dierlamm, Andreas Thomsen. € 28,95 / 670 Seiten. Klett-Cotta, Stuttgart 2022

Geschichte neu schreiben:

Neben den 100 Jahren Demokratie und Frauenwahlrecht gilt es auch, das erwachende demokratische und damit republikanische Denken gegen Katholizismus, Militarismus und Monarchie wieder zu beleben, auch die Reaktion und ihr bis heute weiter wirkendes Gedankengut des Chauvinismus kenntlich zu machen.

Dazu haben sicher viele weitere Leute in München und Bayern was zu sagen:

Etwa 7000 Räte hatte es in Bayern gegeben, als die Revolution so überraschend freundlich erfolgreich war, doch ist die Erinnerung an die Räte-Zeit durch faschistische Propaganda in der Geschichtsschreibung vergraben.

Die Bewegungen vorher, wie die Wandervogel-Gruppen von jungen Burschen und Frauen gegen die soldatischen und studentischen Burschenschaften, das internationale Denken der pazifistischen Gruppen …

Kriegs-Schuld?

Derzeit auch eines der ersten Bekenntnisse, wenn jemand über die Ukraine und Russland sprechen will; die NATO wird dabei IMMER ausgeklammert, denn sie hat ja nur zugesehen? Während allerlei Landkäufer, Parteien und EU-Versprechen seit Jahren unterwegs waren, deutsche und ukrainische Rüstungskonzerne an Russland ihre Übungszentren und Waffen verkauften … Diener des Volkes?

Ein netter Geschichtslehrer, gespielt vom Spitzen-Schauspieler und heutigen ukrainischen Ministerpräsidenten Selenskyj, wird von seiner (ihn schätzenden) Schulklasse mit Video bei einem Wutausbruch gefilmt, durch soziale Medien kommt enorme Zustimmung, aus dem Skandal wird eine Idee: Er könnte bei den Wahlen zum Präsidenten kandidieren. Per Crowdfunding bringt die Klasse die 2 Mio Rubel zusammen und es gelingt … https://www.pressenza.com/de/2022/03/das-gute-hat-einen-sprung/

Auf arte ist Diener des Volkes in der Mediathek kostenlos zu sehen, gibt die Serie von 23 Folgen zu jeweils gut 20 Min einen wunderbaren Blick auf die Verhältnisse in der Ukraine und die wunderbare Stadt Kiev, die es hoffentlich bleiben wird … auch nach Angriff aus Russlandhttps://www.arte.tv/de/videos/RC-021804/diener-des-volkes bis 18.5.22 und am 19.3. im ORF

Schuld(en) sind ein Thema, das sich durchzieht:

Wer ist schuld an, wer ist wem was schuldig, selber schuld, dass DIE verhungern, verdursten, an der Hitze verrecken … Othering nennen das junge Soziolog*innen, Kolonialismus- und Rassismus-Kritisierende, wenn sich Menschen von den Gefühlen für andere abwenden, abgrenzen, sie zu Feinden oder Fremden erklären, wie wir es gerade bei primitiven Mitmenschen zu russisch Sprechenden erleben.

David Graeber hatte mit „Schulden, die ersten 5000 Jahre“ eine Grundlage beschrieben, wie uns mit den Religionen die „Erbsünde“ bei gebracht wurde, die uns dann in den Kapitalismus getrieben hat.

David Graebers Vermächtnis über Herrschaft und Eigentum

Der Archäologe David Wengrow und der Anthropologe David Graeber sind der Auffassung, dass die Geschichtswissenschaft die falschen Schlüsse aus vielen Zeugnissen der Vergangenheit zieht. Mit ihrem Buch „Anfänge“ wollen sie damit beginnen, „eine neue Geschichte der Menschheit“ zu schreiben. Von Nikolaus Nützel | 14.03.2022 im DLF zu hören: https://www.deutschlandfunk.de/david-graebers-vermaechtnis-ueber-herrschaftskonzepte-100.html

„Viele in den vergangenen vierzig oder fünfzig Jahren gewonnene Erkenntnisse haben die herkömmliche Sichtweise erschüttert. Heute wissen wir, dass es in manchen Gebieten Städte gab, die sich jahrhundertelang selbst verwalteten, ohne das geringste Anzeichen für Tempel und Paläste, die erst viel später gebaut wurden. In vielen frühen Städten findet sich schlicht keinerlei Hinweis auf eine Administration oder eine herrschende Schicht.“

Die Freiheit ist des Menschen bestes, weil ältestes Gut

Wider die Legende vom ewigen Gehorsam: In Anfänge schreiben David Graeber und David Wengrow die Gründungsgeschichte unserer Zivilisation neu: https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/2000134061621/die-freiheit-ist-des-menschen-bestes-weil-aeltestes-gut?ref=rss

„Mitunter muss man sich gerade die Untertanen gott-ähnlicher Könige als besonders glückliche Menschen vorstellen. Aus der Mitte des vorvorigen Jahrhunderts wird über ein Ritual aus den südwest-pazifischen Fidschi-Inseln berichtet: Bei Sonnenaufgang herrschte vollkommene Stille. Ein Herold verkündete, der König sei im Begriffe, seine Kava-Wurzel zu kauen; woraufhin die frommen Insulaner in einen gemeinsamen Chor einstimmten: „Kau sie, kau sie!“ Beschlossen wurde das Schauspiel, eine Kollektivfeier kosmischer Eintracht, mit donnerndem Gebrüll.“

‚Anfänge‘: Als wir uns noch nichts sagen ließen

Warum hatten indigene Gesellschaften ‚Spielkönige‘ und eine ‚Clown-Polizei‘? David Graeber und David Wengrow schreiben ein doppelt libertäres Buch über die Freiheit. https://www.zeit.de/zustimmung?url=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2F2022%2F05%2Fanfaenge-david-graeber-david-wengrow-geschichte (Bezahl-Abo)

#raete-muenchen #anthropologie #archaeologie #david-graeber #david-wengrow

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Militarismus tötet: Freiheit ohne Schuld(en)

Schuld(en) sind ein Thema, das sich durchzieht:

Wer ist schuld an, wer ist wem was schuldig, selber schuld, dass DIE verhungern, verdursten, an der Hitze verrecken … Othering nennen das junge Soziolog*innen, Kolonialismus- und Rassismus-Kritisierende, wenn sich Menschen von den Gefühlen für andere abwenden, abgrenzen, sie zu Feinden oder Fremden erklären, wie wir es gerade bei primitiven Mitmenschen zu russisch Sprechenden erleben.

David Graeber hatte mit „Schulden, die ersten 5000 Jahre“ eine Grundlage beschrieben, wie uns mit den Religionen die „Erbsünde“ bei gebracht wurde, die uns dann in den Kapitalismus getrieben hat.

David Graeber, Extinction Rebellion und Gewaltfreie Aktion, Anarchie

Als vor 200 Jahren die ersten Vorkämpfenden die Bürgerrechte über Adel, Monarchie und Besitztum stellten, die Rolle von Kirchen, Militarismus und Erziehung klar machten, war noch nicht von der Endlichkeit des Lebens durch Gier und Rohstoff-Zerstörung zu ahnen. Aber Leibeigene, Sklaven und Kolonisierte fanden Wege der Befreiung, auch wenn die Reaktion und Parteien sie immer wieder täuschten.

Anfänge

Zur Kolonialzeit wurde von den gebildeten Missionaren, vor allem Jesuiten, ausführlich berichtet, dass die „neuen Völker“ so schwer zu missionieren und unterwerfen sind, weil sie es nicht gewöhnt sind, den Befehlen eines Anderen zu gehorchen. Spannend, was die Religionen mit ihrem „Herrn“ und den angedrohten Strafen mit uns gemacht haben:

Von den indigenen Völkern Amerikas und Kanadas wir berichtet, dass die Grundversorgung so wie so für alle gemeinsam war, Privatbesitz war eine Kleinigkeit für Geschenke, für Spiele, …

Wenn wir unsere dümmlichen Beiträge gegen das bedingungslose Grundeinkommen hören, „dann würde niemand mehr arbeiten“ und „wer soll das bezahlen?“ merken wir, dass das Selbstverständlichste, das Grundlegende zu Essen, zu Wohnen, inzwischen zu „Menschenrechten“ erklärt, zum Almosen verkommen ist, zur Justiz-Sache pervertiert, die das heilige Privat-Eigentum garantiert und religiöse Gemeinschafts-Mäntelchen herumwickelt.

Andere Stimmen

David Graeber, David Wengrow „Anfänge“: Menschen haben immer die Wahl

https://www.fr.de/kultur/literatur/david-graeber-david-wengrow-anfaenge-menschen-haben-immer-die-wahl-91427851.html?cmp=defrss

David Graebers und David Wengrows Anfänge sind eine Revolution der Geschichtsschreibung: „Es war alles ganz anders. So erklären uns die beiden Autoren des 667 Seiten dicken Buches „Anfänge – Eine neue Geschichte der Menschheit“. David Graeber lehrte Anthropologie an der London School of Economics, war einer der Wortführer der Occupy-Wall- Street-Bewegung und seit seinem vor zehn Jahren erschienenen Weltbestseller „Schulden – Die ersten 5000 Jahre“ wohl der berühmteste bekennende Anarchist der Welt.

Im vergangenen September starb Graeber im Alter von 59 Jahren in Venedig. David Wengrow, geboren 1972, ist Professor für vergleichende Archäologie am University College London.“

Die Wahrheit aber ist, wie Graeber und Wengrow schreiben: „Erfunden wurde das Wort ‚Demokratie‘ wohl in Europa – und das auch nur um ein Haar, denn Griechenland war in der fraglichen Zeit Afrika und dem Nahen Osten kulturell viel näher als sagen wir zum Beispiel England –, doch es ist nahezu ausgeschlossen, vor dem 19. Jahrhundert auch nur einen einzigen Autor aufzuspüren, der nicht die Ansicht vertreten hätte, dass die Demokratie nichts anderes als eine schreckliche Regierungsform sei.“

David Graeber/David Wengrow: „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“. Aus dem Amerikanischen von Henning Dedekind, Helmut Dierlamm, Andreas Thomsen. € 28,95 / 670 Seiten. Klett-Cotta, Stuttgart 2022

Geschichte neu schreiben

Wenn die früheren Historiker*innen und Geschichts-Lehrenden immer von den Thronen der Herrschaft ausgegangen waren, ist in der Demokratie ein neuer Blick nötig: Was brauchen Menschen in ihrem Zusammenleben?

David Graebers Vermächtnis über Herrschaft und Eigentum

Der Archäologe David Wengrow und der Anthropologe David Graeber sind der Auffassung, dass die Geschichtswissenschaft die falschen Schlüsse aus vielen Zeugnissen der Vergangenheit zieht. Mit ihrem Buch „Anfänge“ wollen sie damit beginnen, „eine neue Geschichte der Menschheit“ zu schreiben. Von Nikolaus Nützel | 14.03.2022 im DLF zu hören: https://www.deutschlandfunk.de/david-graebers-vermaechtnis-ueber-herrschaftskonzepte-100.html

„Viele in den vergangenen vierzig oder fünfzig Jahren gewonnene Erkenntnisse haben die herkömmliche Sichtweise erschüttert. Heute wissen wir, dass es in manchen Gebieten Städte gab, die sich jahrhundertelang selbst verwalteten, ohne das geringste Anzeichen für Tempel und Paläste, die erst viel später gebaut wurden. In vielen frühen Städten findet sich schlicht keinerlei Hinweis auf eine Administration oder eine herrschende Schicht.“

Die Freiheit ist des Menschen bestes, weil ältestes Gut

Wider die Legende vom ewigen Gehorsam: In Anfänge schreiben David Graeber und David Wengrow die Gründungsgeschichte unserer Zivilisation neu: https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/2000134061621/die-freiheit-ist-des-menschen-bestes-weil-aeltestes-gut?ref=rss

„Mitunter muss man sich gerade die Untertanen gottähnlicher Könige als besonders glückliche Menschen vorstellen. Aus der Mitte des vorvorigen Jahrhunderts wird über ein Ritual aus den südwestpazifischen Fidschi-Inseln berichtet: Bei Sonnenaufgang herrschte vollkommene Stille. Ein Herold verkündete, der König sei im Begriffe, seine Kava-Wurzel zu kauen; woraufhin die frommen Insulaner in einen gemeinsamen Chor einstimmten: „Kau sie, kau sie!“ Beschlossen wurde das Schauspiel, eine Kollektivfeier kosmischer Eintracht, mit donnerndem Gebrüll.“

‚Anfänge‘: Als wir uns noch nichts sagen ließen

Warum hatten indigene Gesellschaften ‚Spielkönige‘ und eine ‚Clown-Polizei‘? David Graeber und David Wengrow schreiben ein doppelt libertäres Buch über die Freiheit. https://www.zeit.de/zustimmung?url=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2F2022%2F05%2Fanfaenge-david-graeber-david-wengrow-geschichte (Bezahl-Abo)

#anthropologie #archaeologie #david-graeber #david-wengrow

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