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Rechte Metapolitik

Rechtsextreme streben nach kultureller Hegemonie – auch über die Universitäten. Dabei können sie an so einflussreiche Denker wie Martin Heidegger und Reinhart Koselleck anschließen, die ihre wahren Absichten geschickt zu verbergen wussten. (von Sidonie Kellerer)

Der marxistische Philosoph und Mitbegründer des Partito Comunista Italiano, Antonio Gramsci, wurde im Juni 1928 von der faschistischen Justiz Mussolinis zu zwanzig Jahren Kerker verurteilt. In seinen berühmten Gefängnisheften setzte er sich mit der Frage nach den Bedingungen erfolgreicher Eroberung politischer Macht und ihrer Erhaltung auseinander. Er kam zu dem Schluss, dass militärische Gewalt alleine nicht genüge, um Macht zu gewinnen und langfristig zu erhalten, sondern es darum gehen müsse, breite Zustimmung zu erlangen. Dieses Konzept einer „intellektuellen und moralischen Führung“ nannte er „kulturelle Hegemonie“.

Anknüpfend an Gramsci propagiert heute der rechtsextreme Stratege Martin Sellner einen „Staffellauf der metapolitischen Pionierarbeit“, da die Eroberung der Macht weder aus den Gewehrläufen komme noch in den Parlamenten erfolge, sondern auf kultureller Hegemonie beruhe: „Wir sind alle rechte Gramscianer bis zu einem gewissen Grad in unserer Konzeption von Macht.“ Es handelt sich dabei um eine Aneignung von rechts, die das Denken des Gegners aushöhlt, indem sie dessen Methode nur der Form nach gelten lässt und dessen emanzipatorische Prämissen über Bord wirft..... | hier gehts weiter im lesens- und bedenkenswerten Text: https://www.philomag.de/artikel/rechte-metapolitik

Gegenmittel: https://zeitschrift-luxemburg.de/ausgaben/zeit-der-monster/