Neues aus der Serie "selbstgebackenes Weizenbrot"
Normalerweise halbiere ich ein Kilopaket 550er oder 1050er Mehl und backe nach einem Standardrezept: 500g Mehl, 280-280 g Wasser, 0.4-0.8 g Hefe je nach Zustand und Witterung, 54 Minuten Backzeit nach 24 h langer Teigführung. Das gibt ohne viel Nachdenken reproduzierbare Resultate. Diesmal wollte ich einige noch eingetütete Mehlreste endlich aufbrauchen, darunter auch die Reste von fast einem Kilo feingemahlenem, aber von uns durchgesiebtem Vollkornmehl, welches m.E. ungeniessbar ist, wenn man die aussiebbaren Schalen nicht entfernt.
Ingesamt kamen so gut 600 g Mehl bestehend aus 550er, 1050 und besagtem Vollkornmehl zusammen. Da sich bei früheren Versuchen eine Beimischung von getrockneten Tomate als recht schmackhaft erwies, habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und ein recht rustikales Brot produziert: erst die Tomaten mit wenig Wasser angefeuchtet, einen guten Schuss bestes Olivenöl hinzugefügt, dies eine Weile stehenlassen und die Tomatenstücke dann kleingeschnippelt. Der Teigling wurde wie üblich zubereitet, allerdings habe ich den Vollkornteil des Mehls erst eine Weile im gesalzenen Wasser quellen lassen, bevor ich das restliche Mehl und schließlich das Hefewasser beigefügt habe. Da eine solche Mischung nicht so gut geht wie bei Verwendung von reinem 550er, habe ich für diese 600 g und entsprechend viel Wasser (~340 g) 1,5 g Hefe zugegeben, das hat sich für einen Tag Lagerung im kühlen Treppenhaus als gerade richtig herausgestellt.
Gestern abend habe ich gebacken, heute morgen beim Frühstück war das Brot eine wahre Wonne. Knusprige, aber nicht harte Kruste und eine duftige, würzig schmeckende Krume. Nur ein bißchen Butter drauf bringt den Geschmack am besten zur Geltung.