#politik #wirtschaft #ausbeutung #inklusion #arbeitsunrecht

Eine Billiglohninsel

Lohndumping in »Behindertenwerkstätten«. Beschäftigten mit Einschränkungen wird »Arbeitnehmerstatus« verweigert. Konzerne profitieren vom System (Von Oliver Rast)

... Gehandikapte Beschäftigte fertigen in einer Art Sonderwirtschaftszone. Ein einträgliches Business. Der Jahresumsatz aller WfbM liegt hierzulande nach Angaben der Kampagne »Job inklusive« bei rund acht Milliarden Euro. Zahlreiche Konzerne und mittelständische Unternehmen haben Verträge mit Werkstätten, lassen dort produzieren oder lagern Dienstleistungen dorthin aus. »Job inklusiv« nennt Firmennamen: Volkswagen, Thyssen-Krupp, Siemens, Daimler, Panasonic. Ferner würden Startups, die nach Fairtrade-Standards handeln, mit WfbM-Geschäftsführungen kooperieren. »Selbst Gepa, der größte europäische Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt, ist mit dabei«, steht auf der Homepage der Kampagne. Mitnichten werden nur simple Tätigkeiten verrichtet, Qualitätsarbeit wird seitens der Werkstattleitungen offensiv beworben. Fazit von »Job inklusiv«: »Die Behindertenwerkstätten arbeiten wirtschaftlich orientiert und konkurrieren längst mit anderen Billiglohnanbietern aus dem Ausland.« Aufträge müssten deshalb »effizient und pünktlich« abgearbeitet werden. Arbeitstage von acht Stunden, Akkordarbeit, stumpfsinnige Fließbandarbeit und Termindruck gehörten häufig zum Arbeitsalltag in einer WfbM....
- https://www.jungewelt.de/artikel/414355.sonderwirtschaftszone-eine-billiglohninsel.html

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