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Mittelpunkt des Tages: Kämpfen, töten, sterben
In Berlin-Pankow residiert am schönen Park von Schloss Niederschönhausen die »Bundesakademie für Sicherheitspolitik« (BAKS) hinter Schildern, die Spaziergänger vor Schusswaffengebrauch warnen. Sie untersteht dem Kanzleramt, genauer: dem Bundessicherheitsrat, und ist fast so geheim wie er. Die BAKS bildet höheres Personal weiter und sorgt sich, dass der Bundeswehrsoldat endlich zum Schuss kommt – zeitenwendemäßig. Daher hat die BAKS auf ihre Internetseite jetzt das Arbeitspapier 9/22 gestellt: »Mindset LV/BV: Das geistige Rüstzeug für die Bundeswehr in der Landes- und Bündnisverteidigung.« Denn weil »für die Armee Kriegstauglichkeit seit der Wiedervereinigung nicht mehr im Mittelpunkt stand, bedeutet das auch in den deutschen Streitkräften ein Umdenken«. Das Zentrum ist jetzt: »kämpfen, töten und sterben« sowie das »Durchstehen außerordentlicher Entbehrungen«. Offenbar haben die nach Jugoslawien, Afghanistan, Mali, Irak oder Syrien entsandten Gewehrträger ihre Waffen nie benutzt. Kein Wunder, wenn sie flüchten.
Zum »Umdenken« inspirierte die BAKS-Autoren Weltstrategin Annalena Baerbock, die im März eine neue Nationale Sicherheitsstrategie ankündigte und »Wehrhaftigkeit im Bündnis« ankündigte. »Arbeitnehmer Soldat« war gestern. Der soll sich gefälligst, findet die BAKS, »an die möglichen Konsequenzen seiner Berufswahl« erinnern, statt sich »im eigenen, komfortablen Selbstverständnis« einzurichten. Meinte übrigens Panzergeneral a. D. Christian Trull schon 2017, als er im FAZ-Interview knurrte, im »Verteidigungs«ministerium werde so getan, »als ob es im Grundbetrieb der Bundeswehr gar nicht um Töten oder Getötetwerden ginge«. Das sei »Ausfluss der überwiegend pazifistischen Ausrichtung unserer Zivilgesellschaft«. Das wird jetzt anders, wenn Annalena die »Zivilgesellschaft« für Morde begeistert.
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