Liebe Freundinnen und Freunde Freier Software, gar von Linux,
ich las letzthin von einer Untersuchung, die der Frage nachging, ob und inwieweit "soziale Medien" (soweit das überhaupt ein treffender Begriff sein sollte) Ideen und Sichtweisen auch außerhalb der eigenen Meinungsblase herstellen oder anregen könnten. Wir erinnern uns an den Brexit und an die Wahl von Trump, in dessen Zusammenhang viel genau darüber gesprochen wurde.
Die Untersuchung kommt nun zum Ergebnis, dass völlig Neues dadurch nicht entsteht, dass aber sehr wohl die Ausweitung der eigenen Blase erfolgen könne - nicht müsste.
Eigentlich läuft das parallel zur der alten Erkenntnis, das es mit am schwersten ist, sich einmal eine neue Erkenntnis, eine neue Sichtweise zuzutrauen. Vielen, die sich auf den Weg zu Freier Software oder gar zu Linux gemacht haben, kennen das: Ein neues System erfahren erfordert schon einiges. Ist es dann auch noch ein System, dass ein "Mehr an Verantwortung" für die eigenen Daten erfordert, wird es noch anspruchsvoller. Gut, dass es dafür hier in Mülheim Unterstützung gibt.
Die Verantwortung für die eigenen Daten wird angesichts der durch KI gestaltete Versuche, uns unsere Daten abzuknöpfen, immer raffinierter. Ich wurde letzthin durch eine ziemlich echt aussehende Mail der Deutschen Bahn darüber informiert, dass mein Zug 3 (!) Minuten später ankäme, ein Zug, in dem ich nicht einmal saß. Schon die 3 Minuten - bei der deutschen Bahn !! - hatten mich stutzig gemacht. Ich habe den Mist wie üblich unmittelbar in das digitale Nirwana verschoben. Üblicherweise filtere ich solchen Unfug aus und lasse es direkt im Server löschen. Das hält meine Postfächer überschaubar.
Die zahlreichen Nachrichten über Katastrophen, Krieg (sofern sie näher an unserem Standort sind), und die Klimaproblematik verunsichern viele in einem Umfang, dass sie am liebsten gar nichts mehr davon hören mögen.
Abgesehen davon, dass jede jede Demokratie von den aktiven und kritischen Mitdenkerinnen und Mitdenkern lebt, würde ein solches Verhalten nur denen in die Hände spielen, die solches Mittun hindern und klein halten wollen.
Und deshalb hier eine winzig kleine und dennoch positive Meldung: Das Medienzentrum ist nach seinen Brandschäden im obersten Stock saniert und wieder nutzbar.
Für uns bedeutet das, dass wir im Medienzentrum ab jetzt wieder - gemeinsam mit dem Repair Café und dem Freifunk - am jeweils zweiten Samstag im Monat von 10.30 bis 13.30 Uhr anwesend sein werden. Nächster Termin: 14.10.
Unsere Termine am zweiten Dienstag im Monat (ab 10 bis 12 Uhr) in der Feldmannstiftung und ab 14 Uhr (bis 17 Uhr) im Nachbarschaftshaus am Hingberg (nächster Termin: 19.9.) bleiben davon unberührt.
Wir sind sowieso schon lange bundesweit eines derjenigen Projekt, die zuverlässig und ehrenamtlich Freie Software, vor allem auf der Basis von Linux bewerben und in verständlichem Deutsch unterstützen.
Wenn ihr übrigens gerne mal wissen wollt, warum bestens qualifizierte Software plus datensicherem Betriebssystem, dazu lizenzkostenfrei, bei Verwaltung, Bildungsverwaltung und Schulen nicht deutlich umfänglicher und aktiver verwendet werden, dann müsst ihr dort nachfragen.
Da kennen wir nur die Frage des verdutzten Steuerzahlers, nicht aber die Antworten.
Bleibt eines: Bleibt gesund und lasst euch nicht unterkriegen. Bis denne.
Freundliche Grüße
Wolf-Dieter Zimmermann
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