„Du könntest mal wieder einen ausgeben, du Geizhals!“
„Warum?“
„Was meinst du mit ‹warum›?“
„Warum sollte ich dir einen ausgeben?“
„Äh... das macht man halt als Kumpel!“
„Wir sind Kumpels, weil ich dir einen ausgebe?“
„Natürlich nicht, aber es gehört dazu.“
„Tut es nicht. Es ist sinnlos.“
„Es ist sinnlos, dass ich mich freue, wenn du mir einen ausgibst?“
„Ja. Ich gebe dir einen aus und verpflichte dich damit, mir auch einen auszugeben. Am Ende hat keiner was gewonnen, außer dass wir uns gegenseitig zum Trinken gezwungen haben.“
„Soziale Konventionen sind nicht immer rational.“
„Aber ich bin rational.“
„Sind dir Freunde wichtig?“
„Was hat das damit zu tun?“
„Ja oder nein?“
„Natürlich.“
„Freunde zu haben verlangt in dieser irrationalen Gesellschaft manchmal irrationales Verhalten. So ist das nunmal. Das macht es geradezu rational, dass du mir einen ausgibst, auch wenn das Konzept dieser Art von Spende selbst irrational ist.“
„Da hast du Recht. Aber jetzt, da wir darüber gesprochen haben und du meine Ansicht verstehst, siehst du auch ein, dass es eigentlich irrational ist und wir uns das sparen können.“
„Nicht ganz. Du zeigst dich trotzdem als Geizhals, indem du mir diese Diskussion aufzwingst statt einfach eine Runde zu bestellen.“
„Wenn du auf dieser Konvention bestehst, dann kannst du mich jederzeit dazu zwingen, indem du zuerst eine Runde bestellst.“
„Wie du willst!“
„Nein, lass das.“
„Siehst du? Du bist geizig!“
„Ich bin nicht geizig, ich bin einfach nur pleite.“

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