Die COVID-19-Pandemie im ökonomischen, politischen und gesellschaftli­chen Kontext

Stapelfeldt beginnt mit der übersichtlichen Darstellung der Fakten zu Entstehung und Entwicklung der Corona-Pandemie, um sodann festzustellen: "Die Aggressivität des Virus, die Lebensbedrohung durch das Virus, hat zu politischen und gesellschaftlichen Reaktionsweisen geführt, die die be­stehenden Verhältnisse ebenso dechiffrieren wie vernebeln. Gerade weil die Krisis keine gesellschaftliche zu sein scheint, sind alle Anstrengungen der Regierungen darauf gerichtet, mit gewaltigen Geldmengen die Nationalöko­nomien vor dem Kollaps zu bewahren, große und kleine Unternehmen gegen die drohende Insolvenz zu retten und Arbeitsplätze sowie Einkommen zu sichern. Die politischen Maßnahmen stabilisieren die Verhältnisse, die indi­viduellen und kollektiven Reaktionen gegen die undurchschaubare und le­bensbedrohliche Gefahr führt zu Panik- und Verdrängungsreaktionen, die wie das klassische „Opium des Volks“ (MEW 1: 379) wirken. Zugleich offenbart die staatliche ‚Rettung’ von Wirtschaft und Gesellschaft die Logik der Ver­hältnisse."

Seinen weiteren Ausführungen voran stellt Gerhard Stapelfeldt die These von der Analogie von Pandemie und neoliberalen gesellschaftlichen „Kräften“: "So erscheint die Pandemie als ein noch weithin unbegriffenes, vor allem aber unbeherrschtes Schicksal: analog zu den „Kräften“ der „spontanen Ord­nung“ in Wirtschaft und Gesellschaft, von denen die neoliberalen Ökonomen lehren, sie würden auch die Natur ordnen und deren Entwicklung steuern (vgl. Hayek 1952a: 89-95; 1973: 62f.). Nach neoliberaler Auffassung sind solche Kräfte eben unbegreiflich und unsteuerbar. Man müsse sie als ein Schicksal hinnehmen und sich ihnen intelligent anpassen."

Im Folgenden widmet Gerhard Stapelfeldt sich im einzelnen der Folgen und Reaktionen auf die Corona-Krise: (2) der politischen Reaktionen auf die Pandemie, (3) den ökonomischen Folgen der Pandemie, (4) den politischen Reaktionen auf die ökonomische Krise, (5) den individuellen Reaktionen auf die Pandemie in Form von Panik, Verdrängung, Isolierung und Ent-Solidarisierung, (6) der gesellschaftlichen Vernebelung der Folgen in den Massenmedien und schließlich (7) den Kritiken der staatlichen Krisenpolitik.

Link: https://www.kritiknetz.de/images/stories/texte/Stapelfeldt_Corona.pdf

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