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NATO-Staat führt Krieg: Sengal unter Beschuss

Tote und Verletzte nach türkischen Angriffen auf jesidisches Siedlungsgebiet im Nordirak. Irakische Armee lässt Ankara gewähren (Von Annuschka Eckhardt)

Während der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan politisches Kapital aus dem potentiellen NATO-Beitritt von Schweden und Finnland schlagen will, greifen seine Truppen zivile Ziele in der Region Sengal im Nordirak an. Türkische Drohnen flogen am Mittwoch vormittag Angriffe auf das Gebäude des Volksrats von Sinune in der Region Sengal (arabisch Sindschar) und ein daneben gelegenes Schreibwarengeschäft. Die Angaben über getötete und verletzte Personen unterscheiden sich. [...]

Die Region Sengal in Südkurdistan ist das letzte zusammenhängende jesidische Siedlungsgebiet. 2014 beging der sogenannte Islamische Staat (IS) einen Genozid an den Jesiden und verschleppte und versklavte Tausende jesidische Frauen und Kinder. Die irakische Armee und die Peschmerga der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) schützten die jesidische Bevölkerung nicht.

Auch diesmal unternahm das irakische Militär, das in der Region Sengal präsent ist, laut Rasho nichts. »Niemand verteidigt uns Jesiden, weder das irakische Militär noch die Peschmerga. Alle schauen nur zu.« Auch die internationale Staatengemeinschaft verschließt ihre Augen. Es gilt, Erdogan nicht zu verärgern, um dem Kriegsbündnis NATO mehr Mitgliedstaaten zuführen zu können und das sogenannte Flüchtlingsabkommen mit der Türkei aufrechtzuerhalten.....
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