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"Südafrika besitzt mit die besten Möglichkeiten zur Genomsequenzierung weltweit, schließlich hat das Land viel Erfahrung mit der Bekämpfung von HIV/Aids- und Tuberkulose-Viren. Während der vergangenen zwei Jahre beteiligten sich die Wissenschaftler:innen des Landes unermüdlich am weltweiten Versuch, Covid-19 mit Mitteln der Wissenschaft zu bekämpfen. Mit seinem Bericht an die WHO zeigte sich Südafrika als verantwortliches Mitglied der internationalen Gemeinschaft und hielt sich an die Regeln der Organisation für Pandemien. Südafrika verhielt sich transparent, verantwortlich und im Geiste von Solidarität und kollektivem Handeln. [...] In Afrika sind bisher nur 6,66 Prozent der Menschen geimpft – verglichen mit 66 Prozent in Europa und 67,5 Prozent in Nordamerika. Südafrika konnte 23,66 Prozent seiner Bevölkerung impfen. Angesichts der krassen Ungleichheit bei der Produktion und Verteilung von Impfstoffen, braucht man sich über die Mutation von Covid-19 nicht zu wundern. Je mehr man es zulässt, dass sich das Virus weiterverbreitet, desto mehr mutiert es. Trotzdem reagieren Länder auf die Pandemie immer wieder mit einseitigen Maßnahmen und verstärkter Abschottung. Viele dieser Länder sind die gleichen, die die Instabilität des Multilateralismus beklagen und rhetorisch die Bedeutung kollektiven Handelns preisen. [...] Die Pandemie lässt sich nicht durch unilaterale Einreiseverbote bekämpfen, die gegen manche Länder verhängt werden, gegen andere aber nicht. Reiseverbote haben Auswirkungen auf das Leben und die Lebensbedingungen der Verletzlichsten, stoppen aber nicht die Verbreitung von Mutationen. Die echte Herausforderung ist, den Zugang zu Impfstoffen zu beschleunigen, und das sollte gemeinsam angegangen werden. Wissenschaft ist das Instrument, das einen kollektiven Kampf gegen die Pandemie ermöglicht. Sie darf nicht für einen kurzfristigen politischen Vorteil instrumentalisiert werden.

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