Anycubic Photon D2 im Test: Lohnt sich der neue DLP-Drucker?

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Anycubic hat vor wenigen Tagen den neuen Anycubic Photon D2 vorgestellt,
der nicht auf einen LC-Screen setzt, sondern auf DLP. Herkömmliche
Harzdrucker wie der Photon
M3

arbeiten mit LCD-Technik, um das flüssige Druckmaterial (Resin) mit
Licht auszuhärten. Doch die LCD-Technik ist wohl nur eine
Übergangslösung, denn sie bringt Nachteile mit sich. Die LCD-Technik
verbraucht nicht nur eine Menge Energie, auch die LCD-Panels haben nur
eine begrenzte Lebensdauer (ca. 2.000 Stunden) und müssen dann
ausgetauscht werden. Für den Photon D2 wird die Lebensdauer des
Projektors mit 20.000 Stunden angegeben.

Ich möchte jetzt hier nicht zu tief in die Unterschiede der beiden
Technologien einsteigen, das würde den Rahmen dieses Tests sprengen,
daher möchte ich euch dieses Video ans Herz legen, in dem diese
verglichen werden.

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Kurzfassung: Unterschiede SLA und DLP

Stereolithograph apparatus (SLA): Drucker, die diese Technik
verwenden, verfügen über ein Mono-Display mit einer LED-Matrix aus
rasterförmig angeordneten UV-LEDs. Das Licht der UV-LEDs wird über eine
weitere Schicht aus Acryl-Kugeln verteilt, um eine gleichmäßige
Ausleuchtung zu erreichen. Über das Mono-Display werden einzelne
Bereiche für das UV-Licht abgedunkelt bzw. an anderen Stellen
lichtdurchlässig. An den durchlässigen Stellen wird das Resin
ausgehärtet. Und hier erkennt man schon das Problem: Es wird immer die
komplette LED-Matrix aktiviert, egal ob an dieser Stelle gehärtet werden
soll oder nicht. Das Filtern erfolgt über den darüberliegenden Screen.
Dies verursacht natürlich eine entsprechende Wärme und muss gekühlt
werden, um den Drucker nicht zu beschädigen. Der Energieverbrauch ist
daher hoch, um den Drucker zu betreiben. Zudem verliert das Mono-Display
durch das UV-Licht mit der Zeit seine Funktion.

Digital Light Processing (DLP): DLP-Drucker setzen auf eine komplett
andere Technik als SLA-Drucker. Die von Texas Instruments gefertigte
Kombination aus Mikrospiegeln und Linseneinheit ist das Herzstück des
Photon D2. Auf einem Sensor sind viele, auf kleinen Gelenken gelagerte,
Mikrospiegel aufgebracht, die in verschiedene Richtungen geneigt und
gekippt werden. Das UV-Licht wird direkt über Mikrospiegel so an die
Stelle gelenkt, an der sie benötigt wird. Über eine darüber befindliche
Linse wird der Lichtstrahl vergrößert und über einen Reflektor direkt
auf das flüssige Harz projiziert. Die DLP-Technik verbraucht daher
weitaus weniger Strom und erzeugt weniger Wärme. Die Ersparnis liegt
hier bei ca. 75 % gegenüber der LCD-Technik.

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Technisch ist DLP dem SLA somit überlegen, aber kann es in der Praxis
mit der bereits über Jahre erprobten Technik mithalten? Wie bereits
erwähnt, ist der Photon D2 mit einer Mikrospiegel-Linseneinheit von
Texas Instruments ausgestattet, die bekanntlich einer der führenden
Hersteller von DLP-Beamer-Technologien sind. Hier wird die DLP-Technik
wegen der höheren Lichtausbeute schon seit Jahren eingesetzt. Ob das
Ganze in einem 3D-Drucker funktioniert?

Der Photon D2 verfügt über einen Bauraum von 165 x 131 x 73 mm, was
jetzt nicht riesig ist, aber für die meisten Einsatzzwecke ausreichend
sein sollte. Die Z-Achse ist einfach geführt und wirkt stabil und frei
von Schwingungen. Das lasergravierte Buildplate soll idealen Halt für
eure Drucke bieten.

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Technische Daten Anycubic Photon D2

  • Harztank: Einteilige Ausführung mit Skalenstrich
  • Buildplate: Lasergeschnittenes Metall
  • Druckvolumen: 6.5 x 5.1 x 2.9 in. / 165 x 131 x 73 mm (HxBxT)
  • Auflösung des Projektors: 2.560 x 1.440 Pixel
  • Bedienfeld: 2.8″ Touch-TFT
  • Nivellierung der Maschine: Manual
  • Belichtungszeit: 2,5 s/Layer
  • Dateneingabe: USB-A 2.0
  • Nennleistung: 15 W
  • Maße: 43,8 x 23,6 x 22,6 cm (HxBxT)
  • Gewicht der Maschine: 4 kg

Ausgepackt & Aufgebaut

Der Drucker kommt gut verpackt bei euch an, ab Werk gibt es wenig zu
basteln -- lediglich die Buildplate mit 4 Schrauben zusammenbauen und
schon kann der Drucker gelevelt werden. Wie das funktioniert, habe ich
in früheren Tests
beschrieben
,
hier hat sich nichts geändert. Ist der Drucker gelevelt, fahrt ihr die
Buildplate über den integrierten Touchscreen nach oben, setzt den
Harztank ein und befüllt ihn mit Resin. Und schon könnt ihr die auf dem
mitgelieferten USB-Stick befindliche Testdatei drucken.

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Druckqualität

Anycubic gibt die XY-Auflösung des Photon D2 mit 51 Micron an, was
ungefähr einer 4K-Auflösung eines SLA-Druckers entspricht. „Ungefähr",
da wir beim DLP-Druck keine Pixel auf einem LC-Display haben. Deswegen
ist der Wert der XY-Auflösung eine vergleichbare Einheit für die
Druckqualität. Mit dem bloßen Auge sehen die Drucke präzise aus und
können durchaus mit 6K-SLA-Druckern mithalten.

Stufen, die durch die einzelnen Layer zustande kommen, sieht man nicht.
Kanten sind gerade und scharf und auch kleinste Details sehr präzise.
Nach ein paar Drucken (und auch Fehldrucken) kann ich sagen, dass die
DLP-Technik sich nicht hinter der althergebrachten SLA-Technik
verstecken muss. Auch die Geschwindigkeit entspricht so ziemlich genau
der Zeit, die im SLA-Druck benötigt wird. Auch hier kann ich zunächst
keinen Nachteil bemerken.

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Fazit

Weg mit SLA, her mit DLP. Der Anycubic Photon D2 hat mich von der neuen
Technik überzeugt und ich hoffe, dass sie SLA auf längere Sicht ablösen
wird. Sicherlich nicht in den nächsten 6 Monaten, aber eventuell sehen
wir bereits in der übernächsten Generation von Harzdruckern mehr und
mehr Geräte, die mit dieser Technik auf den Markt kommen. Der Photon D2
zeigt nach 2 Wochen und einigen Testdrucken zunächst keine Schwächen in
meinem Test.

Wer über den Einstieg in Druck mit flüssigem Druckmaterial nachdenkt und
bereits jetzt einen DLP-Drucker nutzen möchte, sollte dies tun.
Allerdings muss man dann aber auch den durchaus höheren Preis (im
Vergleich zu einem SLA-Drucker) in Kauf nehmen. Der Photon D2 ist
aktuell zu einem Preis von 779,- Euro bei
Anycubic

erhältlich, im Rahmen von immer wiederkehrenden Aktionen kann dieser
sich leicht nach unten ändern. Alternativ könnt ihr auch noch ein paar
Wochen warten, bis die ersten Reseller den Photon D2 bei
Amazon anbieten.

Über unseren Gastautor:

Torsten Schmitt

Baujahr 1976 -- Früh im Internet, nie herausgekommen. Ein Ge.erd: Halb
Geek, halb Nerd // Schreibt ziemlich viele Dinge ins Netz // Chefpilot
bei
techkrams.de
// Freelancer für alles Digitales.

Twitter: \@Pixelaffe

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