Asus ROG Phone 6 Pro im Test
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Es gibt da eine Sparte von Smartphones, die fällt schon äußerst nischig
aus: die Gaming-Smartphones. Neben Herstellern wie Black Shark (André
hatte zuletzt das Black Shark 5 Pro im
Test)
gibt es da beispielsweise auch Asus, wo man aus seiner Gaming-Sparte
„Republic of Gamers" heraus die sogenannten ROG-Phones veröffentlicht.
In meinem Test des ROG Phone
5
konnte ich feststellen, dass das Unternehmen seinen Job dahingehend auf
jeden Fall sehr gut verstanden hat. Nun liegt mir seit einigen Tagen der
Nachfolger vor, in dem Fall gar das ROG Phone 6 Pro mitsamt 18 GB RAM,
512 GB UFS-3.1-Speicher (nicht erweiterbar) und einem ordentlichen
Zubehörpaket bestehend aus dem Kunai-3.0-Controller -- speziell für das
ROG Phone 6 konzipiert, aber auch einem stabilen Case, einem Tempered
Glass für das Display und natürlich dem neuen AeroActive Cooler 6. Das
einfache ROG Phone 6 startet bei 999 Euro, das Pro-Modell soll dann
allerdings schon 1.299 Euro kosten. Vorgestellt worden sind die
Geräte
offiziell am 5. Juli dieses Jahres.
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Ihr konntet schon der Einleitung entnehmen, dass sich Asus auch beim
neuen 6er nicht lumpen lässt und mal ordentlich die Hardware-Keule
schwingt. Bis zu 18 GB RAM (beim 6 Pro, maximal 16 beim 6) und dann auch
noch der aktuelle Snapdragon 8.1+ als SoC, für reichlich Speicherplatz
für Spiele und Co. winken zudem bis zu 512 GB interner Speicher. Das
alles ist verpackt in einem enorm großen Gerät, immerhin mit einem 6,78
Zoll großen AMOLED-Display von Samsung. 239 Gramm bringt das Gerät auf
die Waage und ist darum auch wirklich nichts, was man mal eben schnell
in der kurzen Hosentasche am Gesäß verstaut und dann flugs hervorholt,
um damit schnell eine Nachricht zu verfassen. Ich meine, ich habe schon
recht große Hände und habe beim Asus ROG Phone 6 Pro erstmals den
Einhandmodus von Android 12 häufiger bewusst genutzt. In Verbindung mit
dem ziemlich robust wirkendem Case wird das Ganze dann richtig „bulky",
also tatsächlich so wuchtig, dass man es nicht mehr als „elegantes
Design" oder dergleichen abtun kann.
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ABER: Das soll es ja alles auch gar nicht. Das ROG Phone 6 und 6 Pro
sind Gaming-Smartphones, das spürt man so schon schnell daran, dass es
sich eben im Querformat schon fast wie eine Handheld-Konsole greift.
Wenn man nun noch den separaten Lüfter und den Kunai 3 anlegt, dann ist
der Zweck des Geräts auch auf gar keinen Fall mehr zu verbergen. Und
genau hier kann ich damit dann auch meinen Frieden finden: Das Asus ROG
Phone 6 macht von Anfang an alles richtig, als Gaming-Smartphone
ernstgenommen zu werden. Das Design der Rückseite kommt hier ja noch
hinzu. Neben zwei Varianten von Zusatzdisplays (beim 6er wird hier das
Logo farbig dargestellt, beim 6 Pro sind dann diverse Animationen über
das Display abspielbar) ist vor allem die Rückseite auch wieder mit
diversen Beschriftungen und Markierungen versehen, die das Gerät schon
damit allein von der Masse abheben. Das muss einem allerdings auch erst
einmal gefallen -- bei mir hat's geklappt.
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Als zweites Merkmal fällt auch hier schnell wieder der zweite Ladeport
an der linken Seite des Geräts auf. Jener ist dazu gedacht, dass man
auch beim Zocken noch in der Lage sein soll, das Smartphone laden zu
können. Bliebe es nur beim unteren Port, dann würde das dortige Kabel ja
beim Halten des Smartphones stören. Das umgeht Asus damit geschickt.
Btw: Die 6.000 mAh der integrierten Akkus (zweimal 3.000 mAh) sind dank
65 W Ladeleistung dann auch wirklich ziemlich schnell wieder aufgeladen
-- von 0 bis 100 gibt Asus hier rund 42 Minuten an. Das kann ich aus
meinem Test in der Tat auch so bestätigen. Klemmt man den dedizierten
Lüfter AeroActive Cooler 6 an, dann kann man noch immer laden, da auch
hier der Ladeport über den Lüfter wieder freigegeben wird, während sich
jener seine Leistung zum Kühlen des Smartphones aus selbigem bezieht.
Asus zeigt tatsächlich an jeder Ecke, dass dem reibungslosen
Spielerlebnis nichts im Wege stehen soll.
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Verglichen mit dem eh schon großen Pixel 6 Pro...
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Das Display bietet eine Abtastrate von 720 Hz mit einer Verzögerung von
23 ms, was sehr gut ist und dem störungsfreien Spielen zugute kommt.
Zudem bietet das Gerät eine maximale Bildwiederholfrequenz von 165 Hz
an, automatisch und manuell schaltbar zwischen 165, 144, 120, 90 und 60
Hz. Ich behaupte, dass niemand wirklich einen Unterschied zwischen 120
und den hier gebotenen 165 Hz feststellen wird -- das Ganze lässt die
Bedienung natürlich butterweich wirken. Dennoch halte ich 165 Hz hier
eher für Zahlenprotzerei, die am Ende vor allem den Akku belastet --
wobei ich mit durchgehend maximaler Frequenz dennoch sehr gut durch den
Tag gekommen bin. Die Farbdarstellung des Displays ist sehr gut -- auch
die Kontraste, wer möchte, kann in den Einstellungen natürlich auch
wieder auf diverse Farbprofile zurückgreifen.
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Mittlerweile sollte hinlänglich bekannt sein, dass Gaming-Smartphones
nicht unbedingt bekannt dafür sind, die besten Kameras verbaut zu haben,
weil ich Hauptfokus eigentlich woanders liegt. Da bildet auch das ROG
Phone 6 endlich eine kleine Ausnahme. Die Hauptkamera setzt auf einen
Sony-Sensor und macht 50 MP große Aufnahmen, die dann dank Pixel-Binning
zu 12,5 MP verarbeitet werden. Der Autofokus reagiert angenehm flott,
schneller als beim ROG 5, die Aufnahmen wirken aber deutlich schärfer
und detaillierter, auch beim Hereinzoomen am Rechner später.
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Woran es den Bildern vielleicht etwas fehlt, ist Dynamik in den Fotos,
die Farben wirken hin und wieder etwas blass. Das ist meiner Meinung
aber hier echt zu verkraften -- eben immer mit dem Vermerk, dass es sich
nicht um ein „normales" Smartphone für den Alltag handelt. Im
Porträtmodus arbeitet die Kamera des ROG Phone 6 sehr zuverlässig, die
Software sorgt hier für meist einwandfreie Übergänge zwischen Blur und
Motiv. Auch der 13 MP Ultraweitwinkelsensor erzielt gute Ergebnisse,
hier verzerren die Aufnahmen am Rand dann aber doch mehr als bei anderen
Premiumgeräten.
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Vergessen wir die Makrokamera -- ganz ehrlich: Das sollten die
Hersteller meiner Meinung nach lieber weglassen, den Platz dafür
sinnvoller nutzen. Die Aufnahmen damit gelingen nur selten wirklich
scharf, es fehlt an Farbe und wirklich richtig viele Details sind auch
nicht zu erkennen. Video kann das Gerät natürlich auch, hier sogar bis
zu 8K, dann allerdings nur mit maximal 24 Bildern pro Sekunde. Wer auf
4K wechselt, kann dann aber auch mit 60 fps aufnehmen. Time Lapse und
auch Slowmotion-Aufnahmen sind in 4K möglich, bei letzteren dann mit
maximal 120 fps, bei 1.080p sind es dann maximal 240, bei 720p gar 480
fps. Die Videostabilisierung (EIS) macht meiner Meinung nach eine
absolut gute Arbeit, einfache Ruckler und Stöße werden hier schon
wirklich überzeugend ausgeglichen, ohne das Video unnatürlich geschönt
wirken zu lassen. Ich habe euch im Übrigen noch ein Zip-File hier
hinterlegt, wo ihr einige unbearbeitete und vor
allem unkomprimierte Aufnahmen aus meinem Test einsehen und vergleichen
könnt.
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Der Klang des Asus ROG Phone 6 Pro ist meiner Meinung nach noch einmal
ordentlich verbessert worden im Vergleich zum Vorgänger. Selbst auf
hohen Lautstärken bleibt alles klar hörbar, kein Knistern oder Krächzen
der Lautsprecher. Die Bässe sind ebenfalls kräftiger, aber bleiben
natürlich klar hinter dem Sound, den man per Kopfhörer erlebt. Auch
wurden die Lautsprecher wieder nach vorne ausgerichtet, sodass man beim
Spielen auch wirklich nicht in Gefahr kommt, durch das Halten des
Smartphones einen der Lautsprechergrills zuzuhalten. Wi-Fi 6E beherrscht
das Gerät auch, wobei da natürlich daheim auch das entsprechend sendende
Gerät verfügbar sein muss.
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Der Fingerabdruckleser sitzt beim ROG Phone 6 und 6 Pro direkt unter dem
Display, leuchtet auch beim Berühren des Displays leicht auf und
reagiert einigermaßen schnell, dafür aber zumindest deutlich
zuverlässiger als beim Pixel 6 Pro von Google. Hier ist es egal, aus
welcher Richtung ich den Finger auflege, das Scannen scheint dann aber
einfach länger zu brauchen. So sind es schon ein bis zwei Sekunden, bis
das Display entsperrt nach dem Auflegen des Fingers. Viel schneller
reagiert hier die Gesichtserkennung, die mich selbst bei wenig Licht
recht zuverlässig erkennen konnte und dann deutlich unter einer Sekunde
den Startbildschirm anzeigt.
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Als System ist von Werk aus Android 12 vorinstalliert, zwei weitere
OS-Updates werden vom Hersteller versprochen, so auch zwei Jahre
Sicherheitsupdates. Darüber hinaus würde ich nach bisherigen Erfahrungen
von Asus aber nicht unbedingt viel erwarten. Direkt nach der Einrichtung
des Geräts werdet ihr gefragt, ob ihr lieber Android mit ROG UI, also
dem Gaming-Design, oder doch eher das einfache Android mit dem wenig vom
Original verändernden Zen UI nutzen möchtet. Beides ist natürlich auch
im Nachhinein noch jederzeit umstellbar. Vorinstallierte
Drittanbieter-Apps gibt's hier zwar schon, die sind aber allesamt
deinstallierbar und mit Netflix, Facebook und Co. auch teils durchaus
nützlich.
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Ich mag das Design des ROG Phone 6 Pro schon sehr, sehe aber jetzt rein
beim RAM zwischen 16 und 18 GB kaum einen Unterschied, der den Aufpreis
rechtfertigen würde und auch das Zusatzdisplay auf der Rückseite ist
mehr Spielerei denn sinnvoll nutzbares Gimmick. Als Gaming-Maschine
macht das Phone aber echt alles richtig. Dank Armory-Crate-App, dem
aktivierbaren X-Boost für noch mehr Leistung, zahlreichen
Anpassungsmöglichkeiten und vor allem dem ganzen Zubehör (siehe
AeroActive Cooler 6 oder auch der Kunai-3-Gamingcontroller) kommt dann
aber auch ein richtig gutes Gaming-Gefühl rüber. Ich habe Diablo
Immortals (interessanterweise trotz dem rasend schnellen Snapdragon 8.1+
NICHT in der Einstellung „Ultra" spielbar), PUBG, Fortnite und diverse
aktuelle Rennspiele ausprobiert, mal mit Controller, mal ohne, hin und
wieder sogar die Schultertasten des Geräts mit eingebunden und konnte im
Grunde kein einziges Mal feststellen, dass ein Spiel seine
Zusammenarbeit verweigert hätte. Die Software des Geräts sorgt dafür,
dass sich jeder Button sinnvoll belegen lässt, auch wenn das Spiel
selbst vielleicht nicht direkt auf die Zusammenarbeit ausgelegt ist.
Darum behaupte ich auch mal, dass vor allem die Zielgruppe „Mobile
Gamer" mit dem ROG Phone 6 richtig glücklich werden kann. Man sollte
dabei aber auch wirklich im Blick haben, dass das Gerät rein theoretisch
hervorragend als Daily Driver agieren kann. Wäre es nicht für den einen
oder anderen so klobig.
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Aus meiner Sicht bleibt das ROG Phone 6 zwar ein „Nischen-Produkt", das
seine Zielgruppe dann aber auch perfekt abholen kann -- es ist aber das
erste Gaming-Smartphone, das ich auch tatsächlich so im Alltag verwenden
wollen würde. Selbst die Kamera ist kein Grund mehr, die Nase zu
rümpfen. Klar: Mit einem Pixel oder aktuellen Samsung-Smartphone (und
vergleichbar) kann die Kamera hier noch lange nicht mithalten, ist aber
eben auch nicht mehr nur noch die nette Dreingabe. Der Sound ist
mittlerweile auch richtig gut -- selbstredend auch beim Telefonieren.
Aktuelle Standards wie 5G und Wi-Fi 6E halten das Gerät
zukunftstauglich. Zudem verspricht Asus, dass die neue Anordnung der
Antennen rund ums Gerät dafür sorgen soll, dass zu keiner zeit
Verbindungsabbrüche feststellbar sein sollten. Konnte ich in meinem Test
auch nicht feststellen, das hätte ich von einem solchen Smartphone
heutzutage aber auch ehrlich gesagt nicht erleben wollen. Gemeint ist
aber natürlich, dass das ROG Phone 6 ja zwangsläufig in
unterschiedlichen Ausrichtungen gehalten werden muss und zu jeder Zeit
die beste Verbindung da sein soll. Klappt meiner Meinung nach soweit
auch zuverlässig. Gegen das nötige Kleingeld bekommt der geneigte Käufer
auf jeden Fall ein sehr potentes Smartphone an die Hand, das auch noch
um richtig gutes Zubehör erweitert werden kann.
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