Putin als KGB-Offizier in Dresden | MDR.DE
Dresden war demnach viel mehr als nur das "ostdeutsche Nest", als das es gern dargestellt wird, um die geringe Bedeutung des Aufenthalts Putins dort zu unterstreichen. In Dresden war vielmehr der Sitz von Robotron, dem größten Elektronikhersteller in der DDR. Robotron war ein sogenanntes Großkombinat. Der Betrieb produzierte Großrechner, Privatcomputer und andere Geräte und spielte daher eine zentrale Rolle bei den Versuchen der Sowjets und der DDR, sich illegal Zugang zu westlichen Hightechkomponenten zu verschaffen. Auch ein Großteil des ostdeutschen Technologieschmuggels lief über Dresden ab, stellt Franz Sedelmayer klar, den Catherine Belton für ihr Buch befragt hat. Sedelmayer war ein westdeutscher Sicherheitsberater, der später in Sankt Petersburg mit Putin zusammengearbeitet hat und in den 1980er-Jahren in das Familienunternehmen in München einstieg, das Verteidigungsgüter in den Nahen Osten lieferte. Dresden war seiner Aussage zufolge das Zentrum dieses Schwarzhandels.
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