Wovor hatten die Römer Angst, dass sie so massive Vorkehrungen für ihr Lager trafen

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Archäologen stellten am Niederrhein einen spannenden Fund vor.

Ein einst hoch gesichertes Militärlager der Römer am Niederrhein gibt den Archäologen Fragen auf. Warum war dieses Lager nicht wie üblich mit nur einem Graben gesichert, sondern gleich mit bis zu vier, fragen sich die Experten.

Die sogenannten Spitzgräben sind nach Angaben des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege zwei Meter breit und laufen ins Erdreich zwei Meter tief v-förmig zusammen. «Das bedeutet, dass sich das Lager in einer gefährlichen Situation befunden haben muss», sagte LVR-Bodendenkmalpfleger Steve Bödecker.

Es liege zwischen den bekannten Lagern des Niedergermanischen Limes in Xanten und Nijmegen. Der Fund soll in die Antragsliste für das Unesco Welterbe «Niedergermanischer Limes» aufgenommen werden. Dieser Grenzabschnitt des römischen Reiches reichte von der Osteifel in Rheinland-Pfalz bis zur Nordseeküste bei Katwijk.

Die Größe von rund 160 000 Quadratmeter spricht aus Sicht der Fachleute für das Lager einer Legion mit über 5500 Mann. Es gebe Hinweise, dass es nicht permanent, sondern nur während einiger Jahre bestand. In welcher Zeit das war, wissen die Experten noch nicht.

«Die Legion muss sich aus irgendeinem Grund, den wir nicht kennen, hier aufgehalten haben», sagte Bödecker. Es habe immer Zeiten gegeben, in denen die Römer ihre Legionen an den Rhein zusammengezogen hätten: Etwa unter Kaiser Caligula (12-41) zur Vorbereitung der Feldzüge nach Germanien oder unter Kaiser Claudius (10 v. Chr. - 54 n. Chr.), um Britannien zu erobern. Entscheidend für die Einordnung werde die zeitliche Bestimmung des Lagers sein. Dafür würden gefundene Tonscherben ausgewertet.
(dpa)

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