#politik #gesundheit #covid19 #corona #impfen #omikron #rassismus #patente

Die Folgen des Impfstoffhortens

Kritiker werfen den reichen westlichen Staaten vor, die Virusvariante Omikron mit dem Horten von Impfstoffen ermöglicht zu haben: Die Vakzine fehlen unter anderem in Afrika.

“Schwere Vorwürfe gegen die westlichen Staaten werden mit Blick auf die Virusvariante Omikron laut. Wie ein Leitungsmitglied der Organisation ONE konstatiert, die sich für die Ausrottung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten einsetzt, haben die reichen Länder, insbesondere die G7, mit dem Horten von Impfstoffen dazu beigetragen, in armen Ländern einen Mangel an Vakzinen zu schaffen, der die Entstehung gefährlicher Virusmutationen ermöglicht. Tatsächlich haben die westlichen Staaten ärmeren Ländern zwar erhebliche Mengen an Impfstoffen versprochen, bislang aber nur einen kleinen Teil geliefert; die EU etwa hat nur wenig mehr als ein Viertel, Deutschland kaum mehr als ein Fünftel der großspurig zugesagten Vakzine bereitgestellt. Hinzu kommt, dass afrikanische Länder Impfstoffe erst kurz vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums bekommen und auch die neue rot-grün-gelbe Bundesregierung jegliche Freigabe der Impfstoffpatente verweigert. (…) Heftigen Unmut rufen auf dem afrikanischen Kontinent neben der mangelnden Belieferung mit Impfstoffen allerlei Restriktionen hervor. Auf Protest stoßen etwa die Einreisesperren für Menschen aus zahlreichen Ländern Afrikas, die nach Bekanntwerden der Virusvariante Omikron verhängt wurden. Sie verhinderten die rasche Ausbreitung der Variante in Europa nicht, schädigten aber die betroffenen afrikanischen Staaten. Die WHO übt an ihnen massive Kritik: Sie “attackieren die globale Solidarität”, warnte zum Beispiel Matshidiso Moeti, die Afrika-Direktorin der Organisation. Ghanas Gesundheitsminister Kwaku Agyeman-Manu wurde mit der Äußerung zitiert, die Reisebeschränkungen gründeten “nicht auf der Wissenschaft”: “Sie riechen nach Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.” ONE-Leitungsmitglied McNair weist darauf hin, dass es sich bei ihnen “nur um den jüngsten Fall in einer Serie diplomatischer Fehltritte” handelt, die “den Ärger verstärken”, den Politiker in Afrika verspüren. So erkannte die EU bei der Einreise Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin zunächst nicht an, sofern der Impfstoff nicht aus europäischer, sondern aus indischer Produktion stammte (…). Zur Einreise reicht zudem oft eine Impfung mit chinesischen Impfstoffen nicht aus, die von der WHO, nicht aber von diversen EU-Ländern anerkannt werden. Sie werden in Afrika oft genutzt. McNair sagt schlechte Stimmung beim nächsten EU-Afrika-Gipfel im Februar 2022 voraus.”

1

There are no comments yet.