Mehr IPv6 - Spaß...
Ich befürchte, IPv6 und ich werden keine Freunde mehr. Ich habe es mal wieder gewagt, IPv6 zu nutzen. Habe brav in der Fritzbox alles wieder zugelassen und sogar die Windows-Rechner wieder IPv6 fähig gemacht. Prinzipiell läuft es auch. Nun habe ich dann den nächsten Schritt gewagt und auch einen Server im RZ komplett IPv6 fähig zu machen. Sogar einen AAAA Eintrag für die Domain gemacht. In der Apache vhosts anstatt die Serveradresse brav "any" ausgewählt. Und tatsächlich, die Domain löst je nach Bedarf entweder auf IPv4 oder IPv6 auf.
Allerdings... das DNS ist reichlich träge. Bisweilen ein paar Sekunden. Ich nutze die Google-Server für beides, dort natürlich auch die Verschlüsselung. Ob das sinnvoll ist, ist ne andere Sache.
Was mir jetzt auch aufgefallen ist, am Server kommt ein anderes Suffix an als der sendende Rechner hier hat. Was zur Hölle? Und nein, es ist auch nicht der Suffix der Fritzbox, sondern irgendwas anderes. Oder ist das mit Absicht in der Fritzbox verwürfelt, dass man "draussen" nicht feststellen kann, wer das ist?! Fragen über Fragen...
Allein der Verzug bei der Namensauflösung nervt mich und ist Grund genug, das Projekt IPv6 wieder in die Ecke zu werfen, wie schon Jahre vorher.
Vor Jahren hatte ich allerdings einen Grund, gab es doch bei Unitymedia nur IPv6. Da hatte ich zwangsweise schonmal basteln dürfen. Im Endeffekt hatte ich mir dann über einen Server draussen mein eigenes Dualstack gebaut.
Was mir auch noch übel aufstößt, zu manchen Servern hat man über IPv6 eine völlig andere Route als über IPv4. Bisweilen sogar gar keine.
Ich meine, so lange, wie es IPv6 und die Adressknappheit bei IPv4 gibt, sollte das doch endlich mal den Kinderschuhen entwachsen sein. Wenn es funktionieren würde, wäre das nämlich ein echter Mehrwert. Die NAT Frickelei ist irgendwie auch doof. Zuhause hat man ja gewöhnlicherweise nur eine IPv4 Adresse. Und die Kunden ausserhalb von T-Online oft nicht einmal mehr das, sondern nur einen verkrüppelten Dual-Stack des Anbieters, welcher bisweilen zu Wutausbrüchen führt. Ich weiß nicht einmal, ob inzwischen alle Mobilfunkbetreiber IPv6 anbieten.
Für die meisten Nutzer scheint es inzwischen egal zu sein, ob sie über IPv4 oder IPv6 ins Netz gehen. Zumindest, solange sie keine Gerätschaften aus dem Heimnetz nach draussen routen wollen. Fast alle IoT Geräte bohren sich inzwischen ungefragt aus dem Heimnetz in die Cloud, was ich auch nicht so prickelnd finde. Übrigens ist für den beliebten ESP8266 oder ESP32 IPv6 noch in der Beta-Bastelphase...
So, genug genörgelt, nun Katzen kraulen.
#ipv6 #internet #routing #rant