Liebe Freundinnen und Freunde von Freier Software, gar von Linux,

nun ist es also - hoffentlich - soweit. Die Zeit der pandemiebedingten unserer virtuellen Treffen (mit der ohne Datenklau arbeitenden quelloffenen Software Jitsi) sind nun auch für die Stadt Mülheim am Ende: Wir können zu unserem regulären "zweiten Samstag im Monat von 10.30 bis 13.30 im Medienhaus parallel zum Repair Café" am Viktoriaplatz zurückkehren und unseren Linuxtreff in Präsenz (Achtung ! Termin: 9.Oktober 2021 ab 10.30 Uhr) durchführen. Vermutlich wird sich auch der Freifunk wieder anschließen und zeitgleich informieren.

Viele Anfragen nach Installationen und Unterstützung haben wir auch in den vergangenen anderthalb Jahren bearbeiten und erledigen können. Das hat von den Linuxnutzerinnen und Linuxnutzern viel abverlangt. Wie wohl: Das haben wir heimlich ganz gut gefunden, weil es die Verantwortlichkeit der Nutzer für ihre Daten und ihren Rechner deutlich gemacht hat. Insofern sind wir wohl Unterstützer, nicht aber die Gestalter von Linuxrechnern gewesen. Was auch gerne vergessen wird: Auch die Nutzer anderer Systeme sind im gleichen Umfang verantwortlich.

In der Zukunft findet ihr die Informationen über unsere Aktivitäten wieder auf unseren beiden Webseiten: linuxtreff-muelheim.de mit vielen konkreten Anleitungen und Hilfestellungen und die Seite netzwerk-bildung.net mit dem Hintergrund und dem Ansatz unserer Aktivitäten. Die Seiten sind selbstverständlich OHNE Abfrage von Daten und ohne Nutzung von Cookies oder Trackern gestaltet.

Viel ist seit 2015 passiert: Über 500 privat genutzte Rechner laufen hier in Mülheim unter dem deutlich virensichereren Linux, voll mit lizenzkostenfreier Software, die von jedermann und jederfrau genutzt werden kann. Der Quelltext Freier Software steht im Internet frei zur Kenntnis und zur Verfügung. An ihm können Funktionsweisen und Aufbau von Firefox, LibreOffice oder Gimp und vielen, vielen anderen mehr studiert werden. Die Anwendungen können von Kennern sogar für eigene Zwecke angepasst werden. Das sind die vier Freiheiten Freier Software.

Und bevor jetzt ein "Gscheidle" (süddeutsch für neunmalkluger Besserwisser) kommt und sagt, damit könne man ja auch die Schwachstellen der Software feststellen und ausnutzen. Klar kann man den Quelltext analysieren (wer findet eigentlich die absichtsvollen Schwachstellen bzw. die Fehler in amerikanischer oder chinesischer abgeschlossener Konzernsoftware??), aber vor allem kann man daran lernen. Gute und kritische Medienpädagogik - so wir sie denn hätten - wäre begeistert.
Zur allgemeinen Beruhigung. Bis irgendwelche privaten Änderungen in einer für alle brauchbaren Version erscheinen, ist die Quelle mehrfach geprüft. Transparenz ist nicht nur ein Gebot demokratischer Kultur, sondern zwingende Verpflichtung.

Auch die Diakonie (160 Rechner mit Linux installiert und betriebsbereit übergeben) und die Caritas (20 gespendete Laptops, betriebsbereit unter Linux und Freier Software) haben in der pandemischen Zeit von unserer ehrenamtlichen Arbeit Nutzen gehabt.

Damit haben wir hier in Mülheim an der Ruhr ein echtes Zeichen für Linux und Freie Software gesetzt. Wir möchten nicht zu Lasten unserer Enkelinnen und Enkel wertvolle Ressourcen dem Götzen des "Immer-Höher-Schneller-Weiter" opfern.
Man munkelt, es gäbe leichte Anzeichen auch in der Verwaltung, künftig in Richtung Linux und Freie Software zu denken. Hoffentlich wird Aktion daraus. Glückauf!

Ein Hinweis in eigener Sache: Wir haben in den letzten anderthalb Jahren den Kontakt mit den Linuxnutzerinnen und -nutzern in größerem Umfang via E-Mail aufrecht gehalten als wir eigentlich vorhatten.

Das wird sich insoweit ändern, dass solche E-Mails nur noch dann kommen, wenn Außerordentliches zu kommentieren ist.
Den organisierten Datenklau haben wir hinreichend besprochen. Wer jetzt also immer noch Facebook, Instagram, Tiktok, WhatsApp oder die Suchmaschine Google nutzt, tut dies in dem vollen Bewusstsein, dass sie/er ein willfähriges, hoch willkommenes Objekt der (Werbe-)Industrie ist und er die Nutzung der entsprechenden Angebote mit seinen Metadaten bezahlt.

Und - noch wenig im Alltagswissen - die gigantische Sammlung von Daten für die Entwicklung künstlicher Intelligenz unterstützt. (Wobei wir es immer noch schöner fänden, wenn schon die normale Intelligenz mehr bemüht würde.)
Menschliches Verhalten als berechenbare Größe - welcher diktaturaffine Allmachtsphantast träumte nicht davon.

Letztlich: Wer generell keine E-Mails mehr von hier erhalten möchte, melde sich bitte. Die Adresse wird kommentarlos aus dem inzwischen recht umfangreichen Verzeichnis gelöscht.

*Für das nächste Jahr haben wir neben den monatlichen Linuxtreffs im Medienhaus mit der VHS (Aktienstraße) abgesprochen, dass es am 2.4. ab 10 Uhr wieder eine Aktion "Linux im Alltag" geben soll.
*

Es sind spannende und allgemein verständliche Workshops zu verschiedenen Aspekten der Arbeit mit Linux und Freier Software geplant. Merkt euch den Termin vor, macht einen Knoten ins Taschentuch.

#freiesoftware #linuxtreff #mülheimAnderRuhr

There are no comments yet.