Revopoint POP 2: Mobiler 3D-Scanner im Test

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Ich habe hier ja bereits über 3D-Drucker
geschrieben
,
doch was wäre ein 3D-Drucker ohne die Modelle, die auf ihm gedruckt
werden und wie können diese erstellt werden? Die Methode, die wohl jeder
kennt, ist, das Modell mit einem CAD-Programm zu erstellen. Hier gibt es
Tools für Einsteiger wie TinkerCad
(kostenlos)
oder auch für Experten (z.B
Fusion360). Damit könnt ihr Modelle erstellen und am Ende in ein
Volumenmodell umwandeln, das ihr für euren Drucker slicen könnt. Das
Konstruieren in einem CAD-Programm kann bei komplexen Modellen viel Zeit
in Anspruch nehmen. Zudem ist etwas komplett frei zu konstruieren nicht
immer sinnvoll, vor allem nicht, wenn es sich um bereits existierende
Gegenstände handelt. Hier wäre der Aufwand es zu vermessen und dann nach
diesen Daten zu konstruieren zu groß -- aber es gibt Lösungen, die es
vereinfachen, solche Gegenstände zu erfassen -- 3D Scanner. Revopoint
bietet mit dem Revopoint Pop 2 einen solchen Scanner an und den habe ich
getestet.

Der Revopoint Pop 2 ist bereits die zweite Generation 3D-Scanner und
richtet sich primär an Einsteiger. Zudem verfügt er über einen
verbesserten Projektor und hochauflösende Kameras für eine höhere
Detailgenauigkeit. Für die, die es genauer wissen möchten: Das System
verwendet laut Revopoint eine binokulare und mikrostrukturierte
Lichtformel für eine hohe Präzision und Texturscanleistung. Dabei wird
ein selbst entwickelter Mikroprojektions-Chip verwendet, der
sicherstellt, dass die erfassten Punkte mit einer hohen Genauigkeit von
10 Bildern pro Sekunde erfasst werden, wobei eine Einzelbildgenauigkeit
von 0,1 mm erreicht wird. Die Daten werden auf einem integrierten Chip
berechnet. Gleichzeitig sorgt das integrierte 6-Dof-Gyroskop für die
Zusammenführung von Formen, Markierungspunkten und Farbmerkmalen in den
erzeugten Punktwolken.

 

Was verstanden? Okay, das heißt übersetzt: Der POP-2-Handscanner
arbeitet mit einem für das menschliche Auge nicht sichtbaren
Infrarot-Raster, das er auf das Objekt legt und dieses anschließend
wieder mit zwei Infrarotkameras fotografiert (10x die Sekunde). Eine
weitere Kamera erfasst zusätzlich die Oberfläche. Die Aufnahmen werden
anhand der Krümmungen des Infrarot-Rasters und des ebenfalls bekannten
Abstands der beiden IR-Kameras verrechnet, um alles zu einem
Volumenkörper zusammenzufassen.

Lieferung & Inbetriebnahme

Ich habe für den Test das „Premium Package" erhalten. In der
Versandverpackung findet sich Folgendes, verpackt in einer stabilen
Tasche: Tasche, POP 2 3D-Scanner, Tripod, Powerbank, elektrische
Drehscheibe, Calibration Board, Smartphone-Halterung,
2-in-1-mobile-Kabel. USB-A- / USB-C-Kabel, Quick-Setup-Handbuch, Stoff,
der als Hintergrund genutzt werden kann, Punkt-Sticker, Testbüste.

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Technische Daten Revopoint Pop 2

  • Technologie: Dual-Camera Infrared Structured Light
  • CPU: Dual-Core ARM Cortex-A7
  • Detailgenauigkeit: Bis zu 0,1 mm
  • Scanfeldgröße pro Bild: 210 mm x 130 mm
  • Arbeitsdistanz: 150 ~ 400 mm
  • Min. Scanvolumen: 20 × 20 × 20 mm
  • Scan-Geschwindigkeit: Bis zu 10 fps
  • Lichtquelle: Class 1 Infrarot-Laser
  • Output-Format: PLY, OBJ, STL
  • Textur Scan: Ja
  • Outdoor Scanning: Eine Abdeckung, um Umgebungslicht zu vermeiden, ist notwendig.
  • Scanner-Gewicht: 195 g
  • Scanner-Dimensionen: 154,6 x 38,2 x 25,6 mm
  • Kompatibel mit: Windows 8 / 10, 64-bit, Android, iOS, macOS
  • Wi-Fi & Bluetooth: 2,4 GHz
  • Anschluss: Micro-USB

Anschließen & Erster Scan

Der Scanner kann über das Smartphone (iOS oder Android) oder direkt am
PC bzw. Mac betrieben werden. Nutzt ihr den Scanner direkt am Rechner,
bekommt er seinen Strom über den USB-C-Port. Bei einem Mobilgerät müsst
ihr die mitgelieferte Powerbank zwischen den Tripod und die
Smartphone-Halterung schrauben. Meinen ersten Scan-Versuch habe ich über
meinen Mac gestartet, was aber keine brauchbaren Ergebnisse geliefert
hat. Nach dem Wechsel ans Smartphone ging es wesentlich besser.

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Für den ersten Scan habe ich mich entschlossen, die mitgelieferte Büste
einzuscannen. Platziert die Büste mittig auf dem Drehteller und schaltet
diesen ein, damit sich das Objekt gleichmäßig dreht. Achtet darauf, dass
das zu scannende Objekt gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Sind die zu
scannenden Stellen zu dunkel, geht der Scanvorgang entweder in die Hose
oder ihr habt Artefakte in eurem Scan, die ihr im Nachhinein aufwändig
entfernen müsst. Für den Scan könnt ihr den Handscanner entweder bequem
auf dem Mini-Stativ platzieren oder langsam in der Hand an dem Objekt
entlangbewegen. Die App sagt euch dabei, ob der Abstand ausreichend ist.
Ebenso seht ihr während des Scanvorgangs in der App, ob das Objekt
richtig ausgerichtet ist und welche Teile bereits gescannt wurden.

Soweit die Theorie -- in der Praxis war das nicht so einfach, wie es
sich anhört. Immer wieder hatte ich Löcher im Scan oder Artefakte
verblieben. Das lag zum einen daran, dass es zu dunkel gewesen ist oder
ich den Scanner zu schnell bewegt hatte. Das bringt das System
durcheinander und es versteht nicht mehr, wo es das erfasste Bild
anfügen soll. Nach ein paar Tagen Frustpause hatte mich der Ehrgeiz
gepackt und ich bin noch einmal an die Sache rangegangen. Nach wenigen
Versuchen hatte ich den Dreh raus und die Büste war gescannt. Hilfreich
ist dabei die Pause-Funktion, die euch hilft, wenn ihr z. B. die
Position ändern müsst, um nicht wild"irgendetwas zu erfassen, das ihr
gar nicht wollt.

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Geht doch etwas schief, kann man über den Zurück-Button die letzten
Schritte zurücksetzen und wiederholen. Wenn man den Scan mit einem Klick
auf die Stopptaste beendet, beginnt die App mit der Berechnung und
Verbindung der aufgenommenen Bilder bzw. der Punktewolke. Dies kann je
nach Objekt ein paar Minuten dauern. Die errechnete Datei lässt sich
dann im PLY oder OBJ Format abspeichern, um sie anschließend in eurer
Slicer-Software für den 3D-Druck vorzubereiten.

Wie bereits erwähnt, es braucht Zeit, bis man den Dreh raus hat, aber
dann ist es ganz einfach. Auch größere Objekte können erfasst werden.
Hierzu benötigt man die beiliegenden Punkt-Sticker, die großzügig auf
dem zu scannenden Teil verteilt werden, damit der Scanner Fixpunkte hat,
an die er benachbarte Bilder bei der Berechnung anfügen kann. Revopoint
gibt hier keine genaue Angabe dazu, wie groß der Scan maximal sein darf.
Das Limit ist ihr wahrscheinlich nur die Datenmenge.

Dinge, die ihr beachten solltet

Die Ergebnisse für matte, helle und kleinere Objekte sind erstaunlich
gut und lassen sich hervorragend weiterverarbeiten. Herausfordernd sind
spiegelnde und dunkle Flächen, die im Scan meist als Löcher angezeigt
werden. Die Software kann den Scan zwar optimieren und die Löcher
schließen, besser ist es allerdings, wenn ihr euer Objekt vor dem
Scannen besser vorbereitet.

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Das in Foren gelobte Scan-Spray ist teuer. Alternativ könnt ihr mit
Kreidespray arbeiten oder, wer es noch günstiger will, mit
Trockenshampoo aus dem Drogeriemarkt. So könnt ihr die Oberflächen
temporär abdecken, um Reflexionen zu vermeiden. Prüft aber vorher,
ob das dem zu scannenden Objekt nicht schadet. Auch die Ausleuchtung ist
relevant -- also nicht unbedingt direkt mit eurer Lampe auf das Objekt
draufhalten. Sollte einmal gar nichts mehr klappen, habt ihr die
Möglichkeit, den Scanner mit dem mitgelieferten Calibration Board neu zu
kalibrieren.

Revopoint POP 2 -- Scan & Go

Auch der Scan von Gesichtern ist dank eines entsprechenden Modus
möglich. Jedoch muss derjenige, der gescannt wird, dabei still halten.
Mit einer ruhigen Hand schafft man so auch einen ganzen Kopf. In
verschiedenen Foren gibt es auch Anwender, die ganzen Personen mithilfe
eines riesigen Drehtellers von Kopf bis Fuß scannen.

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Dank der Mobilität des Scanners gibt es fast keine Grenze. Profis
scannen damit ganze Autos, um sie nachzubauen, oder Kunstwerke, um sie
für die Nachwelt zu erhalten. Einige Beispiele hierfür findet ihr bei
Scan the
World
.

Fazit

Der POP 2 3D Scanner und ich hatten einen schweren Start -- so schwer,
dass ich ihn zuerst in diesem Test zerreißen wollte. Doch manchmal lohnt
es sich, die Dinge zur Seite zu legen und nach ein paar Tagen neu zu
starten. Die Hardware ist gut verarbeitet und wirkt wertig. Sie ist
obendrein leicht und mobil genug, um sie überall einzusetzen. Den Scan
von Objekten bis zur Faustgröße bekommt man schnell hin, wenn die von
mir genannten Punkte beachtet werden.

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Solche Objekte lassen sich mit dem POP-2-Scanner sehr gut erfassen. Für
den Scan von Personen und größeren Objekten braucht es hingegen mehr
Geschick und eine ruhige Hand. Die mitgelieferte Software bietet zudem
die Möglichkeit, kleine Fehler vor dem Export zu korrigieren oder Lücken
automatisch zu schließen.

Preislich ist der Revopoint Pop 2 mit 800 Euro keine günstige
Anschaffung, aber im Vergleich zu anderen Herstellern bietet er ein
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Andere 3D-Scanner mit diesen Daten
liegen preislich wesentlich höher.

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Scangeschwindigkeit<br>
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- HOHE PRÄZISION: POP 2 ist mit einem verbesserten Projektor und
IR-Kameras mit höherer Auflösung ausgestattet, und eine
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- FANTASTISCHER FARBEFFEKT: Durch den hochauflösenden globalen
Belichtungssensor und die Synchronisierung mit der Tiefenkamera
durch...
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- Original RvK 3D ScanSpray (1 Dose Inhalt 500 ml)
- Scannen von glänzenden, reflektierenden und dunklen Oberflächen
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Dieters 17211 150 ml Graffiti Spray Kreide
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- Waschbar Kreidespray
- Zur Dekoration von Gehwegen, Spielplätze, Rasen, Schnee, Sand und
ein Himmel- und-Hölle Feld
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Revopoint LED-Fotografie-Licht, weiches Licht, tragbar, ultradünn,
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- LED-Fotoleuchten können an der Halterung befestigt werden, um das
Licht zu ergänzen. Auch in schlecht beleuchteten Bereichen wird
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- Weiches Lichtbrett, integrierte 49 helle Leuchtperlen,
Kunststoffgehäuse recycelbar.
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Über unseren Gastautor:

Torsten Schmitt

Baujahr 1976 -- Früh im Internet, nie herausgekommen. Ein Ge.erd: Halb
Geek, halb Nerd // Schreibt ziemlich viele Dinge ins Netz // Chefpilot
bei
techkrams.de
// Freelancer für alles Digitales.

Twitter: \@Pixelaffe

Zum Beitrag: Revopoint POP 2: Mobiler 3D-Scanner im
Test

Zum Blog: Caschys Blog

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