#antisemtismus

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Tief war im Haus der Kulturen allerdings nicht der Erkenntnisgewinn fürs Publikum, sondern das Niveau der beiden Diskutanten, die mit Allgemeinplätzen, Klischees, Vorurteilen und Verallgemeinerungen recht verschwenderisch umgingen. „Der deutsche #Protestantismus ist ein Problem, wenn es darum geht, das Gute, das man erkannt zu haben glaubt, durchzusetzen“, sagte etwa Eva Menasse: „Und der Österreicher ist Katholik. Der trinkt dann was. Dann trinkt er zu viel. Und am nächsten Tag ist er verkatert.“ Aha. Ja. Ui. Man ersetze „Österreicher“ der Übung halber etwa durch „Rom und Sinto“ oder durch „Türke“ und schaue, wie der Satz dann klingt. Menasse und Loewy verorten den #Antisemtismus der argumentativen Einfachheit halber rechts.
Schon vor gut zwei Jahren schrieb Hanno Loewy im Standard, die größte Gefahr gehe von der Mitte der #Gesellschaft aus. Und ein paar Zeilen weiter: „Noch immer geht die größte Gefahr für Juden in #Österreich und in Europa von Rechtsextremen aus, auch wenn sich manche Islamisten anstrengen, davon zu lernen.“ Dieser Satz ist angesichts all der islamistischen #Terror|anschläge einigermaßen kühn. Und wer beispielsweise die antisemitischen #Documenta -Beiträge (siehe auch S. 53) als judenfeindlich benennt, ist, ja genau, reaktionär. Eva Menasse plädiert dafür, antisemitischer #Kunst mit mehr Gelassenheit zu begegnen. Weil ihr nämlich weder zwanzig Jahre alte antisemitische Karikaturen aus #Indonesien noch deren Erzeuger Angst machen, schrieb sie im Spiegel. Auch hier sei eine kleine Gedankenübung anempfohlen: Ersetzen Sie „zwanzig Jahre alte antisemitische Karikaturen“ durch „fünfzig Jahre altes antisemitisches Liedgut.“ Mir macht beides Angst.

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