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Wider Geschichtsvergessenheit und Revisionismus. Der Streit um die Hindenburgstraße in Hannover

Wie die Menschen in den 1920er Jahren haben wir die Wahl, und ob wir uns für Hindenburg oder Lessing entscheiden: Es sagt etwas über uns und darüber aus, wie wir mit der Geschichte umgehen und was wir aus ihr gelernt haben oder lernen wollen.

Theodor Lessing wäre der letzte gewesen, der sich gegen eine Erinnerung an Lotte-Lore Loebenstein gewandt oder sich selbst in den Vordergrund gerückt hätte. Wie Loebenstein war er ein Opfer des Naziregimes, nicht nur, weil er Jude war, sondern auch als Sozialist und Pazifist galt, und weil er sich lange vor 1933 gegen die Rechtsentwicklung und Zerstörung der Weimarer Republik sowie gegen die deutsch-völkische Ideologie und deren menschenverachtende Ziele gewandt hat. Doch die Warnungen Lessings wie anderer vor dem Bündnis von Hakenkreuz und Stahlhelm verhallten ungehört, und so musste schließlich auch Lotte-Lore Loebenstein als junges Mädchen ihr Leben lassen. Ihre Schicksale sind in einer Weise miteinander verbunden, wie es anderenorts sonst nicht der Fall sein dürfte. Eine Straße in Hannover nach beiden zu benennen und sie nicht weiter einer Persönlichkeit vorzubehalten, der ein überaus großer Anteil an der Etablierung des »Dritten Reiches« zukommt, wäre mehr als nur von symbolischer Bedeutung – weit über Hannover hinaus.

Noch ist die Chance gegeben, in Hannover mehr als nur ein Zeichen zu setzen...