#aminazeichnung

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Kerzenlicht

Dies ist nicht das einzige Stillleben, das ich bei Kerzenlicht verfertigt habe, aber sicher dasjenige, das diesen Umstand am besten ausdrückt. Ich wurde vom Licht regelrecht überrascht, meine Augen hatten sich noch nicht daran gewöhnt, und das Buch hielt ich unterhalb der Tischplatte. Da nun die diunkle Jahreszeit angebrochen zu sein scheint, wollte ich es soeben posten ... und dann hat das Buch sich spontsan auf dieser Seite geöffnet.

Schnell, schnell posten, und dann ab nach draußen...

#kerzenlicht #kerze
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#aminabuch #amina

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Nacht- oder Morgenpost -- eine Zeitfrage, andere Fragen und ein guter Morgen

Wie möchte ich die Zeit messen? Ich habe nicht nach draußen geschaut, vielleicht graut ja schon der Morgen. Nach der Uhr zu urteilen könnte man jedenfalls von Morgen sprechen.

Dieses Bild habe ich bei reinem Kerzenlicht gezeichnet oder auch nicht.

Zusätzlich zu diesen beiden Unsicherheiten bleibt auch die Genderfrage offen: Der oder die Post. (Gender im Sinn von Genus, dem grammatischen Geschlecht)

Guten Morgen übrigens bei der Gelegenheit, ohne die anderen Fragen damit eindeutig beantworten zu wollen.

(farblich unbearbeiteter Scan)

#morgen #post #zeit #licht #kerze #kerzenlicht #gender #genus #grammatik #denglisch
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Ungefähr zehn vor zwölf, Chasarisches Wörterbuch

Bei diesem Bild lässt sich zwar nicht das Datum, aber zumindst die ungefähre Uhrzeit feststellen, zu der es gezeichnet wurde: 10 vor 12 -- falls die Angabe stimmt. Es könnte natürlich auch sein, dass ich die Zeiger so gesetzt habe, wie es mir gerade passte.

Im Lampenfuß ist ein Selbstbildnis, und das Buch auf dem Tisch ist das Chasarische Wörterbuch von Milorad Pavić, männliches Exemplar.

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Porträt des Kerzenständers

Heute möchte ich mal meinen Kerzenständer in den Mittelpunkt rücken, der auf einigen meiner Stillleben zu sehen ist.

Ich habe ihn vor längerer Zeit auf einem Flohmarkt erstanden, und er ist zusammengesetzt aus einem offensichtlich alten, vergleichsweise fein gearbeiteten Schaft und nachträglich patinierten, grob gestanzten neueren Teilen, alles aus Messing. Der Schaft ist vom Fuß abschraubbar, und am Anfang war das Gewinde, das zum Vorschein kam, neu und goldglänzend. Mittlerweile ist es etwas nachgedunkkelt, aber ein Ring aus zinnfarbenem Lot ist immer noch sichtbar. Der Fuß des Kerzenständers ist schief, sodass auch der Schaft schief steht.

Auf dem Markt stand er zwischen lauter gleichen, ebenso schiefen Fälschungen. Ich hatte mir diesen gewählt, weil der Schaft teilweise mit Grünspan bedeckt ist und ich Grünspan sehr schön finde.

Warum aber jemand Kerzenständer auseinandernimmt, um sie mit neueren Teilen wieder zusammenzubauen, weiß ich nicht. Da hätte man sie doch gleich ganz lassen können, dann wären sie wenigstens echt gewesen. Oder die Schäfte waren ursprünglich etwas anderes -- was, kann ich mir aber nicht vorstellen.

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Transfrau

Auf der Suche nach etwas, das älter ist, das definitiv echt ist und nicht durch irgendeinen Medienhype und Profitinteressen verschiedener Art verzerrt, habe ich mich über einen längeren Zeitraum hinweg zu verschiedensten außereuropäischen Traditionen jenseits der Binarität und der Heteronormativität informiert. Unter anderem habe ich Texte über die nordamerikanischen Two-Spirit People gelesen, zu den Geschworenen Jungfrauen auf dem Balkan, zwei Filme über die Muxe in Mexico angesehen, mehrere Dokus über indische Hijras und eine über indonesische Warias, immer mit dem Gedanken: Warum gibt es sowas bei uns nicht, etwas, worauf ich zurückgreifen kann?

Jetzt erst ist mir klar geworden, dass unser heutiges Konzept in den europäisch geprägten Kulturen natürlich Transsexualität, Transgender oder einfach trans ist und ich, wenn ich meiner Kultur treu bleiben will, darauf zurückgreifen und damit arbeiten muss. Denn es gibt hierzulande nichts anderes gültiges, und über die Vergangenheit vor der christlichen Kolonisation ist nichts sicheres bekannt.

Daher versuche ich nun mein Unbehagen abzulegen und bezeichne mich wieder als Transfrau, nachdem ich lange Zeit zwischen den Begriffen quasi hin- und hergeschwommen bin und mich nicht Fisch noch Fleisch gefühlt habe. Ja, das Konzept ist sperrig, ungenau und mit vielen mir zweifelhaft erscheinenden Assoziationen behaftet, aber wer würde verstehen, wenn ich mich zum Beispiel als Mukhannath bezeichnen würde?

Das Bild ist der bisher einzige Akt in meinem Buch, und es ist die letzte Zeichnung, bevor ich begonnen habe, mit AMINA zu signieren. Da ich niemanden in Schwierigkeiten bringen will, überwinde ich nun auch mein Unbehagen gegenüber der englischen Sprache (nicht zu verwechseln mit Denglisch) und tagge meinen Post als nsfw.

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