#autumn

z428@loma.ml

10am and on. Tweaking windowblinds to keep away the sun but only a bit. Someone always leaves behind cookies (of the pleasant kind, the ones one easily accepts) in the kitchen, which is a good thing but a drain to time and productivity in its weird attraction to everyone not working from home today. Office dog is sleeping in the corridor, phones keep on ringing somewhere and the machine fans spin up as another generation of model comes to some strange idea of life. Cautiously moving on, with the hours, with the light.

#outerworld #where_we_are_we_are #autumn_sun #office_hours

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z428@loma.ml

Dann brechen die Gespräche ab. Feierabend, Regen, Lärm abschwellenden Verkehrs. Die kleinen Läden schließen, hinter der großen Glasfront der Kneipe flackern Neonröhren über staubigen Pflanzen. Dissonanz zwischen den Etagen, Eltern, die aus dem Arbeitstag zurückkehren, ein Kind übt Blockflöte, die anderen streiten. Tee statt Kaffee, ein Versuch, zu lesen, aber keine richtige Ruhe, oder falsche Texte, oder beides. (Die Füße sind klamm und kalt vom kurzen Ausflug ins Freie. November findet zu sich.)

#outerworld #later_that_day #autumn_in_moments #where_we_are_we_are

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z428@loma.ml

Anderswo. Alte Neubauten am Waldrand. Pflaster in stabilen Wellen, dazwischen drängen immer wieder die Wurzeln von Bäumen zum matten Tageslicht. Balkonkultur: Leben mit Katzentreppen, rostigen Regalen voller Kartons und unzeitiger Weihnachtsdekoration entlang von Fassaden, die mit den Jahren und dem Regen schwarz wurden. Moos wuchert an der Dachrinne, von oben spielt wütende Musik, und man sieht zu, dass man wieder im Gestrüpp, im welkenden Grün, im nassen Laub verschwindet. Jeder malt das Bild seines Sonntags selbst.

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Zur Ruhe kommen, immer irgendwie um die vertraute Stunde. Nochmal die Zimmer weit öffnen, für den kalten Hauch, der ziellos durch die Straßen weht. In den Höfen brennt noch ein Feuer, man ehrt den Moment, feiert den Abend. Unten verschwindet eine Gruppe Jugendlicher im späten Bus, der sich mit orangem Blinken auf die Reise hin zur Innenstadt begibt. Musik des Augenblicks: Wenige Töne und das Gefühl, das sich im Nachhall, in der weiten Leere dazwischen einstellt. Schatten auf weißer Wand. Eine Ahnung von Schnee, für Bruchteile eines Augenblickes. Oder eines Traumes.

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z428@loma.ml

Anderes Kunstlicht, wieder am eigenen Fenster. Einige der neu bezogenen Wohnungen gegenüber bleiben schmucklos und glatt, beherrbergen nur Schreibtische, Bücher und Menschen, die bis in die Nacht gebückt über beidem brüten. Die anderen Räume und die zahlreichen Balkone ruhen still und dunkel. Obwohl dem Abend Wind fehlt, treibt kaum sichtbarer Regen über die Dächer und hinterlässt dann und wann Tropfen auf den Scheiben, die die Stadtlichter in Diamanten und schwache Sterne verwandeln. Im Haus zieht Kinderlachen langsam treppab, gefolgt von zwei dunklen großen Stimmen, finden ins Freie, werden ferner und leiser irgendwo hinter Zäunen und Betonbrache. (Katze, schlafend auf der falschen Seite der Couch. Die Konzentration wird dünner. Widerstand gegen die kurzzeitige Versuchung tiefer Träume. Geschichten von mehrerlei Nacht.)

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z428@loma.ml

Dort, wo Stadt und Heide ineinander zerfasern, wirft ein böiger Sturm große rotgoldene Blätter in einen ebenso goldenen Tag. Junge Hipster tragen Kaffeebecher und Smartphones spazieren, mittelalte Männer in enger Kleidung rennen auf schlammigen Waldwegen vor der Zeit davon. Auch hier abseits der Straßen und Häuser ist es fast zu eng, um außerhalb des Raumes zu treiben, den die Lauten und Schrillen um sich herum beanspruchen und in dem man sich nur beschämt und unwohl bewegt. Gelernt ferner: Wenn man einem fremden Hund den dargebotenen Stock wirft, hat man lange treue Begleitung. Dann wird der Boden fester, Bäume weichen ersten Blöcken. Es beginnt zu regnen, und Gedanken verheddern sich in der Frage, ob das Grau verschiedener Jahre verschieden fad und trübsinnig schmeckt. (Sinnfragen und Kaffee an wechselhaften Sonntagnachmittagen.)

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