#blöd

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Mir ist Olaf Scholz schon immer unsympathisch gewesen. Jetzt erst recht.

#bild #blöd #scholz

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Olaf Scholz ist das "trojanische Pferd" der Linken, hinter dem bürgerlichen Gesicht hätten dann Erz-Linke das Sagen.

haha ... ja, ich muss zugeben, dass dieses aus einem Leserbrief an die Blödzeitung ist, auf welche ich einen verhassten Blick warf. Aber hinter dem ganzen ekligen Ernst hat es doch meine satirische Ader gekitzelt und ich musste auflachen. Mensch, was für Vollpfosten gibt es da draußen, die doch tatsächlich auch noch ein Wahlrecht haben. ;))

#Scholz #spd #trojanischePferd #blöd #labersülz

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Günter Wallraff - Der Aufmacher

Der Mann, der bei Bild Hans Esser war, 1977

Ich hatte in der Redaktionskonferenz vorgeschlagen, mal morgens um sieben ins Arbeitsamt zu gehen und eine Reportage über einen Vormittag auf dem Arbeitsamt zu machen. Ich hatte kaum zu Ende gesprochen, da war das Thema schon abgelehnt, gestorben, weg vom Fenster. »Kein Thema!« Ohne Begründung. Zu jener Zeit ist gerade BILDChefreporter Sigi Trikoleit aus Hamburg als Urlaubsvertretung für Redaktionsleiter Schwindmann in Hannover. Er schickt mich eines morgens in die Stadt, ich soll eine Reportage über Jugendliche machen, die sich in Flipperhallen »herumtreiben«.
Was ich finde, sind arbeitslose Jugendliche, vor allem Ausländer, die sich dutzende Male um einen Job beworben und schließlich aufgegeben haben. Unter anderem treffe ich einen Vierzehnjährigen, der in der gegenüberliegenden Pizzeria arbeitet und für täglich zwölf Stunden im Monat 600 Mark verdient. Ich rufe Trikoleit an und erzähle ihm, was ich erfahren habe. »Lassen Sie mal«, meint er, »kommen Sie zurück, machen Sie bloß kein soziales Thema draus! Ich hab ein bezauberndes Thema für Sie: Wir haben da Material aus Stuttgart. Sie müssen es einhannoveranern. Suchen Sie jetzt mal in der Stadt einen der schönsten Gartenzwerge. Der Gartenzwerg feiert gerade hundertjährigen Geburtstag, ich geb Ihnen Adressen von ein paar Gartenbedarfsgeschäften, lassen Sie ein Foto machen und kommen Sie dann her.«
Ich lasse das Foto machen (und nebenher ein zweites, auf dem ich einen BILD-lesenden Gartenzwerg mime). Es erscheint am nächsten Tag. Auch die Geschichte über die Flipperhallen erscheint. Chefreporter Trikoleit hat sie selbst in die Hand genommen: »Morgens um 9 Uhr, Ich liefere das Spielhallen-Manuskript ab. Trikoleit erfindet die Zitate hinzu und fügt sie eigenständig ins Manuskript ein.
Wenn in den Büros rundum Sekretärinnen fleißig tippen, wenn die Verkäuferinnen in den Kaufhäusern auf die ersten Kunden warten, Juweliere ihre Schaufenster schmücken, wenn also alle Welt in Hannover arbeitet – dann flackern in Las Vegas am Marstall die Irrlichter an den Flipperautomaten. Dann rollt die Plastikkugel, beim Tischfußball, schießt eine Rakete auf einem Bildschirm in den Weltraum…«
Und Trikoleit zeigt, wie’s gemacht wird: »Ein 17jähriger Schüler mit langem Lockenhaar: ›Scheiße, in der Penne war es so langweilig.‹ Ein junger arbeitsloser Mann: ›Was soll ich zu Hause, da schimpfen sie doch nur rum.‹ Ein Milchbubi, der von zu Hause fortgelaufen ist: ›Hier ist es wenigstens warm!‹«
Nichts, gar nichts dergleichen habe ich erlebt. Doch der beruhigt mich. »Tja«, sagte er, »das ist hier nun mal so bei uns, bei diesem schnellen Journalismus muß man sich halt was einfallen lassen.« Was ich geschrieben habe, bleibt nur in Rudimenten erhalten, in den Bruchstücken, die man auch hätte erfinden können. Jede Ähnlichkeit mit wirklichen Personen und ihren Problemen war zufällig. Damit ich aus dieser Erfahrung was lerne, spart Trikoleit aber an diesem Tag nicht mit Lob: »Mit den Gartenzwergen haben Sie sehr geholfen.
Das war Spitze, weiter so!«

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