#hundesteuer

carstenraddatz_fca@nerdica.net

DIgitalisierung.. wo denn? Nichts von zu sehen.

Der Hund muss steuerlich gemeldet werden, also klickt man "Hund elektronisch anmelden" auf der Webseite des zuständigen Finanzamts. Vier Wochen später kommt die physische Hundemarke (gut; Laufzeit war so angekündigt).

Dazu ist ein Papierformular im Umschlag, in dem man die eigene Adresse eintragen und zurückschicken muss damit das SEPA-Mandat erteilt werden kann.

Lasst mich das zusammenfassen. Ein Papierformular, das elektronisch ausgelöst wurde und in dem fast nichts vorausgefüllt ist außer der neuen Hundesteuernummer in Handschrift, und welches bereits an diejenige Adresse verschickt wurde, die nun erneut und per Hand einzutragen ist, damit sie nach Eingang im Amt vermutlich von Hand wieder abgetippt werden soll. #wtf #digitalisierung

Ach, gäbe es doch nur eine Technologie, mittels derer vorhandene, bekannte und dem Bearbeitungsfall klar zugeordnete Information automatisch, also ich meine, von Amts wegen vor dem Ausdruck in das Formular eingetragen werden könnte.. ich träume wohl zuviel.

(Ich akzeptiere gerade noch, dass ich zu unterschreiben habe, weil wegen Lastschrift. Aber auch hier gäbe es doch seit ca. 15 Jahren neue Verfahren, das elektronisch abzu... ach herrjeh. Es ist kaum auszuhalten. Platz 21.)

#hund #hundesteuer #finanzamt #wtf #dailywtf #deutschland

miller@nerdpol.ch

Deutsche Behörden kurz erklärt.

Heute: bürokratische Logik und das "papierlose Büro".
  • Mein Hund ist verstorben und ich melde ihn von der örtlichen Stadtkasse ab. Rein 'Online' oder 'digital' gibt's nicht. Nope. "Download only fucker!"
  • Also muss ich mir eine DIN-A4-Seite Formular herunterladen und ausdrucken (lassen - mein Drucker ist kaputt). Ebenso eine 80-Cent Briefmarke. Umschläge hab ich.
  • Ich fülle das Papier aus, stecke es in einen Umschlag, klebe die ausgedruckte Briefmarke darauf und latsche zu einem Briefkasten.

Nach vier Wochen bekomme ich eine dicke Brief-Antwort der Stadtkasse: vier DIN-A4-Seiten.
+ Ein doppelseitiges Blatt, das mir detailliert aufschlüsselt, daß ich von nun an statt 19,50€ nur noch 0,00€ pro Quartal an Hundesteuer bezahlen muss.
(War zu erwarten - kein Hund mehr, keine Steuer. Danke für die offizielle Bestätigung; **das hätte gereicht.)
+ Aber noch ein Blatt mit rechtlichen Belehrungen: beginnend mit Möglichkeiten zum Widerspruch gegen die neue Steuerfestsetzung, gefolgt von ordnungsrechtlichem Blabla.
(Nö - ist klar: mein Hund ist gestorben und ich lege jetzt Widerspruch dagegen ein, **keine* Bullshit-Steuer weiter für ihn bezahlen zu müssen!)*
+ Und zum Schluss nochmal zwei Seiten Formular: "SEPA-Basis-Lastschriftmandat", eines mit und eines ohne "- wiederkehrend -", ansonsten scheinbar gleich.
(Öh -Bitte? o_0* Ich kann der Stadtkasse jetzt also eine vierteljährliche Lastschrift in Höhe von 0,00 €uro auf meinem Konto erlauben? Wie bescheuert bürokratisiert seid ihr eigentlich?!)*

Nachtrag: blöderweise habe ich die beiden Lastschrift-bla-Zettel jetzt bereits zerschnitten, um sie als Notiz- oder Einkaufszettel zu nutzen.
Die hatten beide eine komplett weiße Rückseite und von meiner Mutter habe ich im 20. Jahrhundert gelernt, solch überflüssig leeres Papier wenigstens irgendwie weiter zu nutzen, anstatt es einfach wegzuschmeißen.

Ansonsten hätte ich mir vielleicht nochmal einen Brief für 0,80€ gegönnt, um der Stadtkasse ein wiederkehrendes Lastschriftmandat in Höhe von Null €uro zu erlauben.

#Deutschland #Bürokratie #Hundesteuer #Idiocracy