„Ich hätte nie erwartet, dass #idiocracy ein Dokumentarfilm werden würde“, schrieb Drehbuchautor Etan Cohen bereits 2016 auf Twitter, einer Plattform, die nur wenige Jahre später durch den exzentrischen Milliardär Elon Musk gekauft und zu X umbenannt wurde.
In der dystopischen Komödie „Idiocracy“ wird eine Zukunft dargestellt, in der die Menschheit durch extreme Verdummung geprägt ist. Die intelligentesten Menschen haben sich weitgehend aus dem Genpool zurückgezogen, während die weniger gebildeten sich massenhaft fortpflanzen. Dies führt zu einer Gesellschaft, in der Wissenschaft, Kultur und logisches Denken kaum noch existieren und die Menschen in völliger Oberflächlichkeit leben.
Die Regierung wird vom Präsidenten Dwayne Elizondo Mountain Dew Herbert Camacho geführt – ein muskelbepackter, ehemaliger Wrestling-Champion und Pornostar, der seine Reden oft in einer Mischung aus Schreierei und Show-Einlagen hält. Sein Führungsstil ist ein Spektakel ohne Substanz. Er verkörpert damit eine Welt, in der intellektuelle Fähigkeiten und kluges Handeln völlig verschwunden sind und von einer Kultur des reinen Showmanships ersetzt wurden – eine scharfe Satire auf das, was passiert, wenn Regierungsverantwortung zur reinen Unterhaltung verkommt.
Die weltweite politische Gegenwart, die wir mit unseren eigenen Augen und Ohren bezeugen können, scheint von dieser Filmwirklichkeit nicht mehr weit entfernt zu sein. Schlechte Zeiten für satirische Autor:innen, die mehr und mehr dazu verdammt sind, das Absurde und Überzeichnete ihrer Werke als reale Nachrichten zu verkünden. Was einst als bitterböse Fiktion gedacht war, wird immer mehr zum Abbild unserer Zeit.
„Ich dachte, das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, dass alle Crocs tragen“, erzählt Cohen, der mit seinem Film einen Anteil am Crocs-Hype hatte. So kann man sich täuschen.
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